Als die Panasonic Lumix DMC-FZ1000 (Testbericht)
2014 auf den Markt kam, zählte die Digitalkamera zu den Vorreitern in der Bridgeklasse. Panasonic kündigte mit der FZ1000 damals eines der ersten universell nutzbaren Kameramodelle an.
Die Panasonic Lumix DC-FZ1000 II (Datenblatt)
wurde in mehreren Punkten überarbeitet, die Verwandtschaft zur FZ1000 bleibt jedoch unverkennbar. Das gilt beispielsweise für das Gehäuse. Dieses kennt man größtenteils von der FZ1000, die Abmessungen beider Bridgemodelle fallen mit 13,7 x 9,9 x 13,1cm völlig identisch aus. Es gibt jedoch auch ein paar Unterschiede.Das Gehäuse der zweiten FZ1000-Generation wurde etwas kantiger gestaltet, die Gummierungen sind teilweise an anderen Stellen zu finden. Die Tasten lassen sich auf der Rückseite in etwa an den gleichen Stellen erreichen, auf der Oberseite wurden eine Fn- und die Rec-Taste zum Starten von Videos vertauscht. Die wichtigsten Veränderungen sind bei den Einstellrädern anzutreffen.
Zum einen hat Panasonic auf der Oberseite ein neues Wählrad hinzugefügt, zum anderen wurde die Konstruktion des schon bei der FZ1000 vorhandenen Einstellrades verändert. Während Letzteres bei der FZ1000 fast vollständig im Gehäuse integriert ist, liegt es bei der FZ1000 II nun frei auf der Oberseite. Bedient wird es allerdings nach wie vor mit dem Daumen.
Geändert haben sich zudem die Bedienelemente am Objektiv. Die FZ1000 besitzt dort zwei Schalter, die FZ1000 II verfügt über drei Fn-Tasten. Welche Lösung einem mehr zusagt, ist rein subjektiv. Den Objektivring der FZ1000 gibt es auch bei der FZ1000 II, damit können Foto- und Videografen unter anderem komfortabel manuell fokussieren. Zudem hat die Kamera ein Wählrad für den Aufnahmemodus (Einzelbild, Serienbild, Zeitraffer, …), eines für das Fotoprogramm sowie einen Schalter für den Fokusmodus zu bieten. An Bedienelementen wurde bei der Panasonic Lumix DC-FZ1000 II also keineswegs gespart.
Sehr gut gefällt uns des Weiteren, dass der User die Funktion vieler Tasten frei bestimmen kann. Insgesamt gilt das für 13 Tasten, fünf davon sind allerdings Touch-Tasten auf dem Display. Daneben hat Panasonic die Bridgekamera mit einem Quickmenü und einem „Mein Menü“ ausgestattet. Beide stellt der Fotograf nach seinen Wünschen zusammen. Zu den höherklassigen spiegellosen Modellen von Panasonic besteht somit praktisch kein Unterschied.
Auch ambitionierte Nutzer, die viele Parameter selbst einstellen möchten, kommen mit der Panasonic Lumix DC-FZ1000 II sehr gut zurecht. Pluspunkte sammelt die Bridgekamera darüber hinaus in puncto Handling. Der ergonomisch geformte und gummierte Griff liegt ausgesprochen gut in der Hand, Fotografen mit nicht allzu großen Händen können alle Finger am Griff ablegen. Der kleine Finger hängt also nicht in der Luft.
Optimierungsbedarf sehen wir dagegen beim Gehäusematerial. Wie schon bei der FZ1000 setzt Panasonic vor allem auf Kunststoff. Der Einsatz von Kunststoff ist grundsätzlich in Ordnung, bei Kameras der gehobenen Preisklasse – und dazu gehört die FZ1000 II mit 849,00 Euro (UVP) zweifellos – darf man eigentlich ein Metallgehäuse erwarten. Metall findet sich bei der Kamera leider nur am Objektiv und den Einstellrädern. Des Weiteren fehlt der Panasonic Lumix DC-FZ1000 II eine Abdichtung. Auch diese sollte bei einem Spitzenmodell eigentlich vorhanden sein.
Keine Abstriche sind dagegen bei den Fotoprogrammen hinzunehmen. Neben zwei Automatiken wurden 24 Szenenmodi („Kindergesicht“, „Sonnenuntergang dramatisch“, „Neonlichter“, …) ein Programm für Panoramen und 22 Foto-Filter („Retro“, „Sepia“, „Impressiv“, …) integriert. Diese werden von den PSAM-Modi, einem Benutzermodus („C“) mit drei Speicherplätzen und einem manuellen Videomodus ergänzt. Es fehlt einem also an nichts. Wie von Panasonic gewohnt, wurden außerdem zahlreiche weitere Aufnahmeoptionen untergebracht. Dazu zählen die 4K-Fotoaufnahme, die Post-Fokus-Funktion oder die Zeitrafferaufnahme. Die 4K-Fotoaufnahme erweitert die herkömmliche Serienbildaufnahme um eine Aufnahmefunktion mit besonders hoher Bildrate (30 Bilder pro Sekunde), die Auflösung der Fotos liegt aber lediglich bei acht Megapixel. Grundsätzlich gelten die gleichen Einschränkungen wie bei Videos. Die Post-Fokus-Funktion speichert ein Motiv mit vielen unterschiedlichen Schärfeebenen ab, daraus lässt sich im Nachhinein eine Aufnahme mit hoher Schärfentiefe berechnen. Im Zeitraffermodus nimmt die FZ1000 II Fotos in bestimmten Abständen auf, diese lassen sich unter anderem zu einem Video zusammensetzen.
Zusätzlich hat die Kamera einen HDR-Modus, einen Modus für Mehrfachbelichtungen und eine Bracketing-Funktion zu bieten. Letztere erlaubt Reihenaufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen, Blenden oder Fokuspositionen. Wer Stroboskop- und Bewegungs-Effekte erzeugen will, nimmt eine Bewegung mit der 4K-Fotofunktion auf und kann die Bilder im Menü unter „Lichtzusammensetzung“ zu einem Foto kombinieren.
Das Autofokussystem der Panasonic Lumix DC-FZ1000 II (Geschwindigkeit)
nutzt die Kontrastmessung und die Depth-from-Defocus-Technologie. Letztere beschleunigt das Scharfstellen durch die Hinzunahme weiterer Informationen. Neu ist das bei der FZ1000 II aber nicht, schon die FZ1000 war damit ausgestattet. In der Praxis garantiert das AF-System eine zu jederzeit schnelle und präzise Fokussierung. Die Autofokus-Einstellungen bewegen sich auf der Höhe von Systemkameras: Neben dem Fokusmodus (AF-S, AF-F und AF-C) kann der Fotograf auch den AF-Feldmodus bestimmen, sprich das Messfeld wählen. Die Kamera hat einen 49-Feld-Modus, einen 1-Feld-Modus, einen Punkt-AF-Modus und die Gesichts- sowie Augenerkennung zu bieten. Für bewegte Motive gibt es einen speziellen Verfolgungs-Modus. Ergänzt werden die AF-Funktionen durch den MF-Betrieb. Das manuelle Scharfstellen erfolgt komfortabel mit dem Objektivring, ein Peaking und eine Lupenfunktionen sind bei der korrekten Fokussierung behilflich.Für die Belichtungssteuerung stehen bei der Bridgekamera zwei Verschlussarten zur Verfügung, beide haben verschiedene Vor- und Nachteile. Der mechanische Verschluss der FZ1000 II arbeitet zwischen 60 Sekunde und 1/4.000 Sekunde (bei Offenblende ab 55mm KB nur noch 1/3.200 Sekunde), der elektronische Verschluss zwischen einer Sekunde und 1/16.000 Sekunde. Ersterer lässt sich in allen Situationen problemlos nutzen, besonders kurze Belichtungszeiten lassen sich damit aber nicht realisieren.
Mit 1/4.000 Sekunde bzw. 1/3.200 Sekunde kommen Fotografen im Regelfall trotzdem gut aus. Der elektronische Verschluss arbeitet völlig lautlos, bei Kunstlicht und bewegten Motiven können sich jedoch Probleme (Artefakte, Verzerrungen) ergeben. Die Belichtungsmessung ist wie üblich mit der Mehrfeldmessung, mittenbetonten Messung und Spotmessung möglich.
Das Display und den elektronischen Sucher hat Panasonic bei der Lumix DC-FZ1000 II (Technik)
im Vergleich zur FZ1000 überarbeitet. Die Vergrößerung des Suchers wurde von 0,7-fach auf 0,74-fach angehoben, die Displayauflösung von 0,92 Millionen Subpixel auf 1,24 Millionen Subpixel erhöht. Die Auflösung des Suchers liegt dagegen weiterhin bei 2,36 Millionen Subpixel, die Diagonale des LCDs bei den bekannten 3,0 Zoll. In der Praxis bemerkt man von der höheren Auflösung des LCDs nur recht wenig, die größeren Abmessungen des Sucherbildes fällt schon eher positiv auf. Im Vergleich zur FZ1000 ist der Unterschied aber nicht riesig. Allenfalls beim genauen Vergleich beider Kameras schneidet die FZ1000 II etwas besser ab. Das heißt jedoch nicht, dass die FZ1000 II in den genannten Bewertungspunkten nicht überzeugen kann. Das im Sucher zum Einsatz kommende OLED-Panel gibt Details gut wieder, der Blick durch den Sucher ist angenehm und komfortabel. Bei genauem Hinsehen sind zwar einzelne Pixel auszumachen, als störend würden wir diese aber nicht bezeichnen. Beim LCD macht sich vor allem die hinzugefügte Touchoberfläche positiv bemerkbar. Sie erlaubt Eingaben im Menü sowie beispielsweise das genaue Setzen des Fokuspunkts mit dem Finger. Als weiteres „Bedienelement“ ist das Touchscreen zweifellos von Vorteil.Videos waren schon beim Vorgängermodell der Panasonic Lumix DC-FZ1000 II (Beispielaufnahmen)
ein wichtiges Feature. 2014 war die 4K-Videoaufnahmefunktion der FZ1000 ein Alleinstellungsmerkmal, fünf Jahre später nehmen fast alle neuen Kameramodelle 4K-Videos auf. Videotechnisch wurde die FZ1000 II leider kaum verbessert. Hinzugekommen sind lediglich die NTSC-Bildraten. Das heißt: in 4K (3.840 x 2.160 Pixel) hält die Bridgekamera 24, 25 und 30 Vollbilder pro Sekunde fest, in Full-HD sind es 25, 30, 50, 60, 100 und 120 Vollbilder pro Sekunde. Letztere beiden Bildraten stehen allerdings allein im Hochgeschwindigkeitsmodus zur Verfügung, in dem einige Einschränkungen hinzunehmen sind. Unter anderem muss während der Aufnahme auf die kontinuierliche Scharfstellung, das Zoomen, den Bildstabilisator und die Tonaufnahme verzichtet werden.Wie schon für die FZ1000 gilt auch für die FZ1000 II: In 4K liest die Kamera nur den mittleren Teil des Sensors aus, dadurch wird ein deutlicher Cropeffekt sichtbar. Die kürzeste Brennweite, die bei Fotos bei 25mm liegt, beträgt deswegen 37mm. Echte Weitwinkelaufnahmen sind dadurch nicht möglich. In Full-HD muss man keinen Crop hinnehmen, die Brennweite liegt bei 26mm (alle Werte jeweils KB-äquivalent). In puncto Videooptionen schneidet die FZ1000 II sehr gut ab. Sie erlaubt die manuelle Belichtung und Fokussierung, der Tonpegel ist in feinen Stufen anpassbar und ein externes Mikrofon lässt sich anschließen. Die Bildqualität der 4K-Aufnahmen bewegt sich auf einem exzellenten Niveau, die Qualität der Full-HD-Videos auf einem sehr guten.
Für Tonaufnahmen gilt: Der ein oder andere könnte sich am etwas lauteren Bildstabilisator der Kamera stören, diesen gab es schon bei der FZ1000. Während etwas lautere Bildstabilisierungssysteme früher etwas des Öfteren anzutreffen waren, ist das heute nur noch selten der Fall. Der optische Bildstabilitsator kann größere Verwacklungen gut ausgleichen, ein leichtes Zittern ist bei Aufnahmen aus der Hand allerdings immer zu sehen. Grundsätzlich gilt für die Videofunktion: Die Leistung der Kamera ist nach wie vor hoch, anders als 2014 sticht sie jedoch nicht mehr aus der Masse heraus.
Thomas
Kniess
Kommentare
Sehr geehrte Damen und Herren, …
Sehr geehrte Damen und Herren,
unter Pro&Contra des testes der Panasonic DC-FZ1000II hat sich ein kleiner Druckfehler eingeschlichen
"Sehr gutes 16-fach-Zoomobjektiv (24-600mm KB) mit recht hoher Lichtstärke (F2,8-F4) "
Die Brennweite ist 24-384 mm (400) , nicht bis 600mm
Die Angabe der Brennweite bei …
Die Angabe der Brennweite bei den Pluspunkten ist falsch (24-600mm) richtig ist 25-400mm.
600mm Fehl-Angabe kann passieren Viel …
600mm Fehl-Angabe kann passieren
Viel schlimmer ist ,dass das nicht Realität ist.
Ich besitze eine Reihe Pana - Modelle mit 600mm und möchte das nicht missen
Warum man in diesem Gehäuse -Koloss nicht ebenso 600mm weiter realisiert beibehalten hat ,bleibt mir ein Rätsel. Viele Naturfreaks wünschten sich dieses Konzept weiterhin...jetzt aber mit internen Verbesserungen.wir sind keine Lastenträger und Objektivwechsler ! Der Televerlust ist schlimm
Es ist richtig das die …
Es ist richtig das die Lumix 25-400 mm Zoom hat ,aber über die i Zoom Funktion die anscheinend nur wenige kennen hat man eine Brennweite von 25-800 mm bei voller 20 mp Auflösung .Schaltet man dann noch die Digital Funktion 2 Fach hat man 1600 mm bei 10 MP und bei der 4 Fach Funktion sogar 3200 mm was man aber nur dann nehmen soll wenn man diese Aufnahme braucht denn die s reicht nur noch für einfache Bilder.Auf You Tube kann man das Video sehen ,welches zeigt wie es geht.