Auf der Oberseite der Kamera wurde zudem die Taste für die Belichtungskorrektur etwas weiter nach vorne verlagert und zusätzlich eine Taste zum Beleuchten des Displays integriert. Ansonsten bietet die Z6III das bekannte Tastenlayout. Vorhanden sind neben mehreren Direktwahltasten ein Schalter für den Aufnahmemodus (Foto oder Video), ein Joystick und ein Steuerkreuz.
Alle wichtigen Optionen sind bei der Z6III schnell zu erreichen: Der Einschalter am Fotoauslöser sorgt für eine schnelle Einsatzbereitschaft, die beiden Einstellräder sowie die zahlreichen Tasten erlauben das Verändern der wichtigsten Belichtungsparameter und der Joystick macht das Verschieben des AF-Messfeldes sehr einfach. Als weiterer Vorteil lassen sich viele Tasten der Systemkamera im Menü mit unterschiedlichen Funktionen belegen. Zur Kontrolle der bedeutendsten Parameter kann man bei der Z 6III nicht nur das Display oder den Sucher nutzen, sondern auch das monochrome Kontroll-LCD.
In der Hand liegt die Nikon Z6III (Produktbilder)
dank eines großen Griffs komfortabel und sicher, die rutschhemmenden Gummierungen tragen dazu ebenso bei. Der Erwerb eines Hochformatgriffs ist selbst bei etwas größeren Objektiven nicht unbedingt notwendig, mit dem MB-N14 bietet Nikon ein derartiges Modell aber natürlich an. Als Material nutzt Nikon bei der Z6III wie bei der Z6 II eine Magnesiumlegierung, die Abdichtungen bewegen sich jedoch auf dem Level der Profi-Modelle Z 8 und Z 9. Von diesen DSLMs hat Nikon zudem den Frostschutz (bis minus zehn Grad Celsius) übernommen.Ganz klassisch fällt bei der Nikon Z6III (Bildqualität)
das Angebot an Fotomodi aus. Es gibt eine Vollautomatik, die PSAM-Modi und drei U-Programme. Letztere ermöglichen das Abspeichern bestimmter Einstellungen und das schnelle Abrufen, wenn diese benötigt werden. Darüber hinaus hat die Kamera mehrere spezielle Aufnahme-Optionen zu bieten. Diese aktivieren Nutzer nicht mit dem Programmwählrad, sondern im Fotoaufnahmemenü. Dazu gehören unter anderem Belichtungsreihen, Mehrfachbelichtungen oder Intervallaufnahmen.Daneben hat die Z6III einen Fokusverlagerungsmodus und einen Pixelverlagerungsmodus zu bieten. Bei ersterem Modus handelt es sich um die Focus-Bracketing-Aufnahme, die Pixelverlagerung ermöglicht besonders detailreiche Fotos. Bis zu 32 Bilder lassen sich automatisiert für High-Res-Aufnahmen speichern, das Zusammenrechnen ist allerdings nur per NX Studio-Software von Nikon möglich. Dies macht die Funktion in der Praxis wenig komfortabel. Da für den Einsatz der Pixelverlagerung zudem ein Stativ (oder ein stabiler Untergrund) benötigt wird und sich das Motiv nicht bewegen darf, kommt dieser Aufnahmemodus lediglich für wenige Situationen infrage.
Bei den Menüs greift Nikon auf das seit vielen Kameragenerationen bekannte Design zurück. Die Einstellungen sind auf sechs Reiter (Fotoaufnahme, Videoaufnahme, Individualfunktionen, Wiedergabe, System, Netzwerkmenü) verteilt, das zusätzliche „Mein Menü“ lässt sich vom Kameranutzer frei zusammenstellen. Dieser Aufbau sorgt für eine gute Übersicht und ermöglicht das schnelle Erreichen der Einstellungen. Weitere (häufig benötigte) Aufnahme-Optionen lassen sich zudem über das ebenso frei zusammenstellbare i-Menü aufrufen.
Das Hybrid-AF-System der Nikon Z6III (Geschwindigkeit)
arbeitet mit der Phasendetektion und der Kontrasterkennung, beim Scharfstellen stehen der DSLM bis zu 299 Messfelder (273 mit Einzelfeldsteuerung) zur Verfügung. Diese decken rund 90 Prozent der Sensorfläche ab, als AF-Messbereich gibt Nikon -10 EV bis 19 EV (Objektiv mit F1,2 vorausgesetzt) an. Dadurch ist die Kamera in der Lage, auch bei sehr wenig Licht automatisch zu fokussieren. Zu den Messfeld-Optionen gehören neben der automatischen Messfeldsteuerung ein Nadelspitzen-Messfeld, ein Einzelfeld, zwei große Messfelder (S oder L) und zwei große Messfelder, die sich selbst definieren lassen. Nutzt man die kontinuierliche Fokussierung (AF-C) stehen zudem drei unterschiedlich große dynamische Messfelder (S, M und L) zur Verfügung.Das manuelle Anpassen des Fokusbereichs ist bei der Nikon Z6III dank der umfassenden Motiverkennung allerdings nur recht selten notwendig. Mittels Deep-Learning kann die Nikon Z6III Menschen, Katzen, Hunde, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Züge und Flugzeuge erfassen sowie verfolgen. Für Vögel gibt es im Gegensatz zur Nikon Z 8 und Z 9 jedoch keine eigene Erkennungs-Einstellung, dafür ist die Tiererkennung zu nutzen. Dieses Vorgehen erachten wir nicht als sinnvoll, die Vogelerkennung liefert bei der Z 8 und Z 9 bessere Ergebnisse. Abgesehen davon gelang der Z6III die Motiverkennung im Test jedoch sehr gut.
Das AF-System der Kamera macht aber nicht nur mit Motiverkennung einen sehr guten Job, auch beim Verwenden der klassischen Messfeldmodi werden Motive sicher verfolgt. Das Update gegenüber der Z6 II ist spürbar, Nikon selbst spricht sogar von einem Tracking auf dem Niveau der Z 8 und Z 9. Stellt der Autofokus nicht die beste Option dar, hat die DSLM natürlich auch einen manuellen Fokusmodus zu bieten. Hier unterstützt die DSLM Foto- und Videografen mit einer Displaylupe sowie einem Fokuspeaking. Die Motiverkennung arbeitet darüber hinaus beim MF-Betrieb und signalisiert mit dem bekannten grünen Rahmen, ob das Motiv im Fokus ist.
Bei der Belichtungssteuerung bietet die Nikon Z6III (Datenblatt)
wie sehr viele aktuelle Kameras die Wahl zwischen einem mechanischen (auch mit erstem elektronischen Vorhang) und einem elektronischen Verschluss an. Bei ersterem handelt es sich um einen Schlitzverschluss, damit lässt sich eine kürzeste Belichtungszeit von 1/8.000 Sekunde erreichen. Der elektronische Verschluss erlaubt bis zu 1/16.000 Sekunde, was unter anderem beim Einsatz sehr lichtstarker Objektive von Vorteil sein kann.Beim Einsatz des elektronischen Verschlusses zeigt die Z6III wegen des schnell auslesbaren Sensors nur wenige Verzerrungen, für bewegte Motive müssen Fotografen daher nicht immer zum mechanischen Verschluss greifen. Banding-Artefakte, die bei Kunstlicht abhängig von der Belichtungszeit sowie der Lichtquelle unterschiedlich stark auftreten können, sind allerdings teilweise weiterhin sichtbar. Zu den verfügbaren Messmethoden gehören die Matrixmessung, die mittenbetonte Messung, die Integralmessung, die Spotmessung und die lichterbetonte Belichtungsmessung.
Die Bildkontrolle ist bei der Nikon Z6III (Technik)
– wie bei allen höherklassigen Kameramodellen – per Sucher oder Display möglich. Beim 0,8-fach vergrößernden Sucher nutzt Nikon das Modell mit der bisher höchsten Auflösung aller Z-Kameras. Konkret handelt es sich um ein OLED-Panel mit 5,76 Millionen Subpixel. Dieses erreicht eine sehr hohe Helligkeit von 4.000 Nits, kann bis zu 120 Bilder pro Sekunde wiedergeben und deckt den DCI-P3-Farbraum ab. Auf die bei der Z 8 und Z 9 vorhandene Dual-Stream-Technologie verzichtet Nikon bei der Z6III, das Sucherbild soll aber trotzdem jederzeit flüssig sein. Im Test hinterließ der Sucher bei uns einen sehr guten Eindruck. Das Auflösungsplus sorgt im Vergleich mit dem Sucher der Z6 II für eine bessere Wiedergabequalität, in puncto Helligkeit und Bewegungsdarstellung ist der Eindruck gleichermaßen sehr gut. Natürlich lässt sich der Sucher bei Bedarf per Augensensor aktivieren, für weitere Einstellungen gibt es eine dedizierte Taste.Nikon hat bei der Z6III aber nicht nur den Sucher überarbeitet, auch das Display hat etwas Neues zu bieten: Statt einer schwenkbaren Konstruktion setzt Nikon auf eine dreh- und schwenkbare Lösung. Diese ist besonders bei Videoaufnahmen von Vorteil. Das Panel selbst hält dagegen keine Neuerungen bereit, es handelt sich um das bekannte 3,2 Zoll große Modell mit 2,1 Millionen Subpixel und Touchscreen-Oberfläche. Die hohe Auflösung sorgt für eine sehr gute Darstellung, Toucheingaben werden stets korrekt erkannt.
Im Fokus stehen bei der Nikon Z 6III (Beispielaufnahmen)
zweifellos nicht nur Fotos, sondern auch Videos. Das zeigt unter anderem das große Angebot an Aufnahme-Optionen. Filmen lässt sich mit der DSLM beispielsweise in 6K-Auflösung (6.048 x 3.402 Pixel) mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde. Hier erfolgt die Speicherung im RAW-Format (N-RAW oder ProRes RAW HQ) mit 12-Bit Farbtiefe auf eine CFexpress Typ B-Speicherkarte. Wer Dateien mit stärkerer Kompression bevorzugt oder die SD-Kate nutzen möchte, kann maximal in 5,4K-Auflösung (5.376 x 3.204 Pixel) mit bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde filmen.
In 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) sind bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde möglich, oberhalb von 60 Vollbildern pro Sekunde zeichnet die Kamera aber nur einen Sensorbereich in DX-Größe auf. In Full-HD-Auflösung gibt es keinen Crop, dank 240 Vollbildern pro Sekunde lassen sich bis zu 10-fache Zeitlupenaufnahmen realisieren.
Zu den weiteren Videofeatures der Nikon Z6III gehören flache Bildprofile (unter anderem N-Log), die Bildkontrolle mittels Zebramuster und Histogramm sowie die Unterstützung eines Timecodes. Natürlich besteht die Möglichkeit zum Anschluss eines Mikrofons und eines Kopfhörers (jeweils via 3,5mm Klinkenport), anstatt eines Mikrofonsignals nimmt die Kamera auch ein Line-In-Signal entgegen. Die Bildqualität der Z6III fällt bei Videos hervorragend aus, der Rolling-Shutter ist sehr gering. Der Autofokus arbeitet des Weiteren schnell und präzise, die Stabilisierung gleicht Verwacklungen effektiv aus.
Thomas
Kniess
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