Nikon Z fc Fazit

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Das Fazit zur Nikon Z fc

Als Bildwandler kommt bei der Nikon Z fc (Datenblatt) ein Chip der APS-C-Klasse, von Nikon DX genannt, mit Abmessungen von 23,7 x 15,7mm zum Einsatz. Als geringste Sensorempfindlichkeit lassen sich ISO 100 einstellen, maximal sind es ISO 204.800. Dieser Wert entspricht der H2-Stufe. Fotos sind im JPEG- oder RAW-Format speicherbar, letzteres geht mit 12 Bit oder 14 Bit.

Die Bildqualität entspricht im Großen und Ganzen der Z 50, wobei die Aufnahmen im direkten Vergleich etwas dunkler ausfallen. Zudem scheint Nikon bei der Z fc etwas stärker einzugreifen. Details gibt die DSLM sehr gut wieder, das Bildrauschen fällt erst bei hohen ISO-Werten deutlich auf. Von ISO 100 bis ISO 800 ist es praktisch nicht zu sehen, leicht dann bei ISO 1.600 und ISO 3.200. Ab ISO 6.400 tritt es deutlicher zutage, größere Einschränkungen gilt es aber erst bei ISO 12.800 hinzunehmen. Von noch höheren Sensorempfindlichkeiten würden wir abraten, vor allem die H-Stufen sollten Fotografen konsequent ignorieren.

Ein sehr ähnliches Bild zeigt sich bei unseren Nachtaufnahmen. Bis ISO 800 kann man kein Rauschen erkennen, ab ISO 1.600 erstes Grieseln. Aufnahmen mit ISO 3.200 lassen erste Details vermissen, bei ISO 6.400 sind es schon ein paar mehr. Mit Abstrichen bleibt aber auch diese ISO-Stufe noch nutzbar. Bei ISO 12.800 lässt die Qualität deutlich nach, höhere Werte sind keinesfalls mehr sinnvoll.

Ein schneller Autofokus und eine hohe Serienbildrate ermöglichen ansprechende Aufnahmen:

Serienaufnahmen speichert die DSLM bis zu 11,1 Bilder pro Sekunde, das gilt für das JPEG-Format und RAW-Aufnahmen mit 12 Bit. Bei 14 Bit-RAW-Dateien sind es bis zu neun Bilder pro Sekunde. Die Länge der Serienbildaufnahme ist wie üblich vom gewählten Dateiformat abhängig. Bei JPEG-Dateien stoppt die Kamera automatisch nach 100 Bildern, anschließend lässt sich die Serienaufnahme aber sofort wieder starten. Bei RAW-Dateien mit 12 Bit speichert die Kamera 49 Fotos in Folge bevor die Bildrate von 11,1 auf 3,9 Bilder pro Sekunde absinkt. Bei RAW-Dateien mit 14 Bit sind es 40, danach sinkt die Bildrate auf 3,2 Fotos pro Sekunde ab. Die kombinierte JPEG+RAW-Aufnahme verkürzt die Bildserie auf 30 (14 Bit) bzw. 38 (12 Bit) Aufnahmen in Serie. Dann lassen sich noch 2,2 (14 Bit) bzw. 2,6 (12 Bit) Bilder pro Sekunde festhalten. Das sind solide Werte, Serienaufnahmen können auch bei der höchsten Bildrate einige Sekunden lang sein. Wer möglichst lange Serien speichern möchte, sollte sich trotzdem für JPEG-Fotos oder RAW-Aufnahmen mit 12 Bit entscheiden.

Der Autofokus der Nikon Z fc arbeitet richtig schnell, im Test haben wir eine Fokussierungszeit von lediglich 0,12 Sekunden gemessen. Die Auslöseverzögerung liegt bei noch akzeptablen 0,09 Sekunden. Nur wenig Zeit muss man sich beim Kamerastart nehmen, 1,24 Sekunden nach dem Einschalten war die DSLM im Test bereits einsatzbereit. Für die erste Bildaufnahme benötigt sie noch etwas kürzere 1,19 Sekunden. Alle Wartezeiten fallen somit sehr kurz aus.

Farben gibt die Nikon Z fc mit nur geringen Abweichungen wieder, sie wirken dadurch sehr natürlich.

Das Gehäusedesign der Nikon Z fc versprüht Retro-Charme, die Ergonomie leidet darunter jedoch:

Unser Fazit:
Die Nikon Z fc (Praxis) ist eine optisch auf Retro getrimmte Kamera, die technisch weitestgehend dem schon länger erhältlichen Modell Z 50 entspricht. In der Praxis erreichen beide Kameramodelle sehr ähnliche Leistungswerte, die Gehäuse weichen jedoch voneinander ab. Während die Z 50 an die größeren Vollformat-Geschwister Z 5 oder Z 6 erinnert, wirkt die Z fc auf den ersten Blick wie eine analoge Kamera. Dafür sorgen die Bauform, die Gummierung in Lederoptik und die zahlreichen Einstellräder auf der Oberseite. Aus optischer Sicht halten wir die DSLM für sehr gelungen, Freunde analoger Kameras sollten bei der Z fc den Charme eines Modells der Film-Ära verspüren. Sie sieht aber nicht nur so aus, sie bedient sich auch so. Für die Belichtungszeit und den ISO-Wert steht jeweils ein Einstellrad zur Verfügung, über das Kameramenü kann man dem Fokusring oder einem zusätzlichen Einstellring der Z-Objektive die Blendensteuerung zuweisen. Klassischer lässt sich eine Kamera kaum bedienen. Wer den Vorteil von Automatiken schätzt, kommt jedoch ebenso nicht zu kurz. Auch diese sind natürlich vorhanden. Des Weiteren ist die spiegellose Systemkamera mit vielen Features ausgerüstet, die moderne Kameras heutzutage zu bieten haben. Dazu zählen diverse Bildstile, Reihenaufnahme-Funktionen oder das lautlose Auslösen mittels elektronischem Verschluss.

Das Retro-Design ist aber nicht nur von Vorteil: Die Vorderseite hat Nikon vollkommen glatt gestaltet, für die Rückseite gilt das Gleiche. Die Finger finden daher kaum Halt, die recht glatte Gummierung verbessert das Handling leider nicht. Behelfen können sich Kamerabesitzer immerhin per Handgriff, wir hätten uns jedoch auch ohne Zubehör ein besseres Handling gewünscht.

Viele Einstellräder und Tasten erlauben eine klassische Bedienung:

Die Bildqualität der Z fc kann sich sehen lassen, Details gibt sie bis auf sehr hohe ISO-Werte sehr gut wieder. Bis ISO 3.200 tritt Bildrauschen nur geringfügig auf, wirklich störend ist es erst ab ISO 12.800. Der Autofokus der DSLM arbeitet sehr schnell und hält auch bewegte Motive sicher fest. Viele Optionen erlauben zudem das optimale Abstimmen auf das Motiv. Selbstredend ist außerdem die Gesichts- und Augenerkennung mit an Bord. Serienaufnahmen sind in der Spitze mit bis zu 11,1 Bildern pro Sekunde möglich, der Pfufferspeicher sorgt in den allermeisten Situationen für ausreichend lange Aufnahmeserien. Eingeschaltet und einsatzbereit ist die DSLM in etwas mehr als einer Sekunde. Das sind sehr gute Werte.

Bei Videos macht die DSLM einen sehr guten Job:

Videos hält die Nikon Z fc (Beispielaufnahmen) in fast allen heutzutage relevanten Bildraten mit einer sehr guten bis exzellenten Qualität fest. In 4K-Auflösung sind bis zu 30 Vollbilder pro Sekunde einstellbar, in Full-HD bis zu 120 Vollbilder pro Sekunde. Zeitlupenaufnahmen steht damit nichts im Weg. Manuelle Fokus- und Belichtungsoptionen machen die Z fc sogar für ambitionierte Videografen interessant. Für diese eignet sich die DSLM darüber hinaus wegen des dreh- und schwenkbaren Displays besonders gut. Der elektronische Sucher schneidet durchschnittlich, er bietet ein ordentliches Bild.

Ein echtes Manko stellt wie schon bei der Z 50 der fehlende optische Bildstabilisator dar. Nur recht wenige Z-Objektive sind mit einem eigenen „VR“ ausgerüstet, bei Festbrennweiten gibt es ihn kaum. Nun lässt sich einwerfen, dass man auch früher ohne Bildstabilisator fotografieren und gute Bilder aufnehmen konnte. Ja, das stimmt.  Die Welt hat sich jedoch weitergedreht und ein optischer Bildstabilisator (bei Nikon „VR“ genannt) gehört aus unserer Sicht mittlerweile zu den Must-have-Features. Ob nun in der Kamera oder im Objektiv ist zunächst zweitrangging, vorhanden sollte er allerdings sein. Schade finden wir des Weiteren, dass Nikon auch fast zwei Jahre nach der Vorstellung der Z 50 bislang nur drei DX-Objektive anbietet. Mit FX-Objektiven kann man sich natürlich behelfen, der Vorteil günstiger, kleiner und leichter DX-Modelle lässt sich jedoch nicht ausnutzen.

Das Nikkor Z 28mm F2,8 SE passt optisch perfekt zur Kamera, leider fehlt ein Bildstabilisator:

Am Ende können wir zusammenfassen: Wer auf der Suche nach einer Kamera mit modernem Inneren und Retro-Äußerem ist, sollte sich die Nikon Z fc  sicherlich näher ansehen. Wer nicht unbedingt eine DSLM im Retrodesign besitzen möchte, fährt jedoch mit der Z 50 besser.

Pro&Contra zur Nikon Z fc

  • Sehr gute Bildqualität & hohe Auflösung bis ISO 3.200
  • Auch bei hohen ISO-Werten bis 6.400 ist die Detailwiedergabe vergleichsweise gut
  • Schickes Retro-Gehäuse, versprüht "analoges Flair"
  • Ein Teil des Gehäuses besteht aus einer robusten Magnesiumlegierung
  • Ordentlich aufgelöstes (1,04 Millionen Subpixel) dreh- und schwenkbares 3,0 Zoll Display
  • Das Display erlaubt die Bildkontrolle auch bei Selbstporträts
  • Ordentlicher elektronischer Sucher (2,36 Millionen Subpixel)
  • Sehr hohe Bildrate (im Labor: 11,1 Bilder/Sek. für bis zu 49 RAW-Bilder in Folge)
  • Schneller und treffsicherer AF (Fokussierung inkl. Auslöseverzögerung nur 0,12 Sek.)
  • Phasendetektions-AF fast im gesamten Bildfeld vorhanden (209 Phasen-AF-Pixel)
  • Sehr viele Wählräder und Tasten vorhanden
  • Einige frei konfigurierbare Fn-Tasten vorhanden
  • Sehr viele Einstellungsmöglichkeiten im Menü möglich
  • i-Menü und "Mein Menü" mit den wichtigsten Optionen vorhanden
  • Voll- und Halbautomatiken sowie manueller Belichtungsmodus vorhanden
  • Manuelle Fokussierung mit Peaking-Unterstützung und Displaylupe
  • Intervallaufnahme möglich
  • Aufnahmen im RAW-Bildformat möglich (ebenso natürlich JPEG+RAW)
  • WLAN für kabellose Fernsteuerung und Datenübertragung vorhanden
  • Zubehörschuh für ein Blitzgerät vorhanden
  • 4K-Videoaufnahme mit bis zu 30 Vollbildern pro Sekunde (2160p30) möglich
  • Full-HD-Videoaufnahme mit bis zu 120 Vollbildern pro Sekunde (1080p120) möglich
  • Exzellente Bildqualität im Videomodus
  • Anschluss für ein externes Mikrofon (3,5mm Klinke)
  • Kompatibel zu allen getesteten Speicherkarten bis 256GB
  • Zur 256GB SDXC-Speicherkarte Lexar Professional 600x Speed (UHS-I, Class 10) kompatibel
  • Zur 64GB SDHC-Karte Lexar Professional 2.000x (300MB/Sek) UHS-II Class 10 kompatibel
  • Angesichts der vielen nicht stabilisierten Z-Objektive schmerzt der Verzicht auf einen Body-VR
  • Das Gehäuse liegt wenig sicher in der Hand, ein Griff bzw. eine Daumenablage fehlen
  • Kein integriertes Blitzgerät

Testurteil

Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.

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