Die Einsteigerklasse der Nikon Coolpix L330 manifestiert sich in der Praxis
durch nur wenige Einstellungsmöglichkeiten und einen dürftigen Videomodus. Ob uns die Digitalkamera im Labor mehr überzeugen kann, verrät Ihnen diese Seite.Als Bildsensor setzt Nikon bei der Coolpix L330 (Datenblatt)
auf einen 1/2,3 Zoll großen CCD-Sensor mit 19,9 Megapixel (5.152 x 3.864 Pixel). Dessen Sensorempfindlichkeit kann zwischen ISO 80 und ISO 1.600 eingestellt werden, die Bildausgabe erfolgt nur im JPEG-Bildformat. Dass ein CCD-Sensor einem CMOS-Sensor bereits ab mittleren ISO-Einstellungen deutlich unterlegen ist, zeigt unser Bildqualitätsvergleich.
Die Bilder des CCD-Sensors sind nur bei ISO 80 und ISO 100 relativ störungsfrei, aber auch hier sind schon Artefakte und ein Rauschen sichtbar. Bereits bei ISO 200 tritt das Bildrauschen deutlicher in Erscheinung, die Detailwiedergabe fällt ab. Spätestens bei ISO 400 werden feine Details kaum mehr aufgelöst, bei ISO 800 setzt eine starke Weichzeichnung ein. ISO 1.600 sind die höchste ISO-Stufe und sollten vermieden werden. Bei Dunkelheit stellen ISO 400 die Grenze des nutzbaren ISO-Bereichs dar, bereits ISO 200 sollten aber besser nicht überschritten werden.
Bei der Geschwindigkeit
fällt die Nikon Coolpix L330 – wie die allermeisten Einsteigerkameras – deutlich hinter den höherwertigen Modellen zurück. Serienaufnahmen speichert die Digitalkamera mit mageren 1,0 Bildern pro Sekunde für vier Bilder in Serie. Danach muss man sogar mit 0,3 Bildern pro Sekunde auskommen. Die Auslöseverzögerung ist mit 0,06 Sekunden dagegen noch relativ kurz, der Autofokus arbeitet mit 0,39 Sekunden im Weitwinkel im akzeptablen Bereich. Etwas langsamer, aber durchaus akzeptabel, geht er zudem bei maximaler Brennweite zu Werke. Die Einschaltzeit der Nikon Coolpix L330 bewegt sich mit 2,71 Sekunden im Mittelfeld, auf das erste Bild nach dem Einschalten muss 2,99 Sekunden gewartet werden. Dies sind keine Spitzenwerte, für diese Kameraklasse ist das Ergebnis aber zufriedenstellend.Bei der Farbwiedergabe
schneidet die Nikon Coolpix L330 für diese Kameraklasse noch „okay“ ab. Die Abweichungen sind – sowohl bei den durchschnittlichen als auch den maximalen Messwerten – für ein Einsteigermodell brauchbar. Einschränkungen gibt es in der Praxis keine.Die optische Bildstabilisierung
übernimmt bei der Nikon Coolpix L330 ein VR-Bildstabilisator im Objektiv. Er erlaubt Freihandaufnahmen bei maximaler Brennweite mit etwa 1/80 bis 1/100 Sekunde. Somit kann er zwei bis drei Blendenstufen ausgleichen und arbeitet gut.Mit dem optischen Zoom der Nikon Coolpix L330 lässt sich in vielen Situationen sehr universell fotografieren. Der Weitwinkelbereich ist mit umgerechnet 22,5mm Brennweite sehr üppig ausgestattet, weit entfernte Motive können durch eine lange Telebrennweite von 585mm ebenso gut herangeholt werden. Dass die Optik mit F3,1 bis F5,9 nicht lichtstark ausfällt, versteht sich bei diesem Brennweitenbereich von selbst. Die Abbildungsleistung des 26-fach-Nikkorzooms
ist befriedigend: Die Schärfe fällt zu den Bildrändern hin sichtbarer ab, bewegt sich aber auf einem noch akzeptablen Niveau. Relativ gut korrigiert wurde die Verzeichnung, die im Weitwinkel nur leicht tonnenförmig ausfällt. Weniger überzeugend ist dagegen die Randabschattung, die bei 22,5mm Brennweite schon dunklere „Flecken“ in den Ecken hinterlässt. Chromatische Aberrationen halten sich dagegen noch eher in Grenzen.Unser Fazit:
Nikons Coolpix L330 (Hands-On)
richtet sich an Fotografen mit sehr schmalem Budget, die bei der Brennweite keine Abstriche machen wollen. Daher bietet die Bridgekamera zwar einen ordentlichen Zoombereich von 22,5 bis 585mm, bei den weiteren technischen Daten gibt es allerdings viel „Luft nach oben“. Der CCD-Bildsensor löst mit 19,9 Megapixel hoch auf, insgesamt ist die Bildqualität trotz – oder gerade wegen – der hohen Auflösung von fast 20 Megapixel für großformatige Aufnahmen nicht zu gebrauchen. Selbst bei ISO 80 ist bei Vergrößerungen ein Bildrauschen sichtbar – besser machen das andere CCD-Sensoren aber auch nicht.ist für ein Einsteigermodell insgesamt noch"ok", die Serienaufnahmen fallen mit maximal 1,0 Bildern pro Sekunde aber alles andere als schnell aus. Bei der Bedienung macht die Nikon Coolpix L330 dagegen alles richtig, auch Einsteiger sollten mit der Kamera sehr gut zurechtkommen. Das Menü ist gut strukturiert, die Tasten sind groß und durch den großen sowie gummierten Handgriff liegt die Nikon Coolpix L330 sicher in der Hand. Dass manuelle Optionen fast vollständig fehlen, muss in dieser Klasse akzeptiert werden.
Die Nikon Coolpix L330 (Praxis)
erfüllt die Grundbedürfnisse eines Fotografen. Wer allerdings nur etwas mehr investiert, ist mit der von uns als Kauf- sowie Preis-Leistungs-Tipp ausgezeichneten Nikon Coolpix L830 (Testbericht) deutlich besser aufgestellt.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
Durch Anklicken erscheinen alle dkamera Urteile zur Nikon Coolpix L330 in großer Druckansicht.
Kommentare
Kamera hat ganze 21 Tage …
Kamera hat ganze 21 Tage und ca. 2500 Auslösungen gehalten!
Diese L-Modelle sind alle gleich aufgebaut und somit sind auch die Schwachstellen die gleichen:
- bereits nach wenigen Tagen löste sich auf der Gehäuseoberseite die Beschichtung an Hauptschalter sowie am Auslöser/Hebel zur Brennweitenänderung, es trat der weiße Kunststoff hervor.
- die Funktion der Brennweitenänderung war höchst mangelhaft: beim kurzen Antippen fuhr die Optik stets bis weit in den Tele-Bereich hinein und konnte nur ruckweise in die gewünschte Brennweite zurück gefahren werden.
- als ich die Kamera am Schulterriemen zurecht rückte ging nicht nur der obere Gehäusedeckel ab (auslöserseitig) sondern auch noch die ganze Schulterriemenhalterung darunter! Nur unzureichend konnte ich das wieder provisorisch zusammenfügen. Immerhin gelangte ich so zu einem kleinen Einblick ins Innenleben dieses Modells und war erschrocken! Offensichtlich wird diese Kamera in China billigst zusammengefrickelt! Das Ganze sieht eher nach einer einzigen Sollbruchstelle aus!
- die Batterieanzeige zeigte immer voll an, dann jedoch übergangslos: Batterien leer. Gemessen wurde dann bei den angeblich leeren Batterien eine Spannung von 1,3 V.
- die Tonaufnahmen bei Videoaufnahmen sind völlig übersteuert – somit sind sämtliche Videos unbrauchbar!
- nach einigen Tagen war dann der Zoomhebel außer Betrieb, und nach einigen weiteren Tagen der Auslöser.
Auf die vielen sonstigen technischen Unzulänglichkeiten des Modells mag ich hier nicht weiter eingehen.
Mir ist natürlich klar daß eine Nikon Coolpix nicht mit professioneller Technik zu vergleichen ist, trotzdem bin ich erschrocken was Nikon hier für schlechte Verarbeitungsqualität unter die Leute bringt. Offensichtlich will Nikon den Ruf der Marke mit Gewalt ruinieren!
Ich habe schon öfter über einen Wechsel der Marke nachgedacht – solche Erlebnisse wie dieses machen einem die Entscheidung eher leichter…
Was der Nikon-Service dazu meint?
Wie üblich wird der Kunde abgewimmelt und ein Fallschaden unterstellt. Offensichtlichdreht man mal wieder Ursache und Folge um. Nach langem Hin und Her wird ein 50-Euro-Gutschein angeboten, doch ich verzichte...
NIE WIEDER !