In der Klasse der Reisezoomkameras haben sich Bildwandler im 1/2,3-Zoll Standard schon lange durchgesetzt. Sie erlauben trotz kleiner Kameragehäuse Zoomobjektive mit großen Brennweitenbereichen. Auch der bei der Canon PowerShot SX620 HS (Datenblatt)
zum Einsatz kommende CMOS-Sensor gehört zum 1/2,3-Zoll Standard, der 20,2 Megapixel auflösende Bildwandler wird rückwärtig belichtet. Die ISO-Wahl übernimmt auf Wunsch eine Automatik, von Hand lässt sich minimal ISO 80 und maximal ISO 3.200 einstellen.Bei ISO 80 und ISO 100 kann die Kamera viele Details auflösen, ein leichtes „Grieseln“ ist aber bereits zu sehen. Auch bei niedrigen Sensorempfindlichkeiten kommt man am Bildrauschen also nicht vorbei. Bei ISO 200 steigt es nur leicht weiter an, als störend kann es ohne stärkere Vergrößerungen der Bilder noch nicht bezeichnet werden. Dies gilt auch noch für ISO 400, wobei das Rauschen hier schon deutlicher sichtbar ist. Ab ISO 800 geht die Detailschärfe stark zurück, das Rauschen beeinflusst die Aufnahmen unverkennbar. ISO 1.600 sollte man so gut wie möglich vermeiden, ISO 3.200 liefert keine brauchbaren Bildergebnisse mehr.
Bei schlechteren Lichtverhältnissen kann die Bildqualität für Kompaktkamera-Verhältnisse bis ISO 100 als gut und bis ISO 400 als akzeptabel bewertet werden. ISO 800 sorgt für einen deutlichen Detailverlust, höhere Sensorempfindlichkeiten würden wir nicht einstellen. Generell ist zu bemerken, dass die Kamera stärker nachschärft. Dies macht sich unter anderem im Rauschen bei niedrigeren ISO-Stufen bemerkbar.
Beim Test der Arbeitsgeschwindigkeit
haben wir in unserem Testlabor folgende Werte gemessen: Serienaufnahmen hält die SX620 HS mit 1,8 Bildern pro Sekunde fest. Dieser Wert wird so lange aufrechterhalten, bis die verwendete Speicherkarte komplett gefüllt ist. Mit 1,8 Bildern pro Sekunde sind "echte" Serienaufnahmen allerdings nicht möglich, dafür ist diese Bildrate zu langsam. Der Autofokus der Kompaktkamera erzielt dagegen ein gutes Ergebnis. Im Weitwinkel stellt die Kamera Motive in nur 0,23 Sekunden scharf und ist damit problemlos Schnappschuss-tauglich. Im Telebereich arbeitet der Autofokus wie üblich langsamer, selbst für Schnappschüsse ist er aber immer noch schnell genug.
Die Auslöseverzögerung liegt zu jeder Zeit bei 0,01 Sekunden und ist damit völlig vernachlässigbar. Als Einschaltzeit der Kamera bis zur vollständigen Displayanzeige messen wir gute 1,69 Sekunden, auf das erste Bild nach dem Start der Kamera muss man 1,60 Sekunden warten – ein ebenfalls guter Wert. Mit Ausnahme der langsamen Serienbildaufnahme kann die SX620 HS also als recht flott bezeichnet werden.
Die Farbwiedergabe
ist akzeptabel, wenngleich die Abweichungen vom Sollwert schon etwas größer ausfallen. In der Praxis sehen wir trotzdem keine Probleme.Die Canon PowerShot SX620 HS ist mit einem 25-fach-Zoom mit 25 bis 625mm KB-Brennweite ausgestattet. Dies bedeutet in der Praxis, dass sich sowohl nahe als auch weit entfernte Motive ablichten lassen. Im Optimalfall sollte für Letztere allerdings ausreichend Licht vorhanden sein. Sprich: Bei Sonnenschein oder nur leichter Bewölkung ist das Fotografieren mit maximalem Zoom kein Problem, bei schlechterem Wetter muss die Kamera den ISO-Wert wegen der lichtschwachen Optik (F3,2 bis F6,6) schnell erhöhen. Dies sorgt im Telebereich schneller für verrauschte Aufnahmen. Die Abbildungsleistung
des Zooms ist für den Brennweitenbereich akzeptabel bis gut. Die Detailschärfe nimmt im Weitwinkel zwar außerhalb des Bildzentrums ab, ein kritisches Niveau wird aber nicht erreicht. Bei längeren Brennweiten ist die Schärfe auch am Bildrand recht gut. leistet bei Bildern gute Dienste, Verwacklungen lassen sich um etwa vier Blendenstufen ausgleichen. Bei 625mm KB-Brennweite sind scharfe Bilder bis zu etwa 1/50 Sekunde möglich.Unser Fazit:
Die Canon PowerShot SX620 HS (Praxis)
Das Kameragehäuse der PowerShot SX620 HS fällt nicht nur klein aus, es liegt auch recht gut in der Hand. Punkten kann es außerdem mit einer Vorder- und Rückseite aus Metall. Insgesamt kann die Verarbeitung daher als sehr ordentlich bezeichnet werden. Die meisten Bedienelemente sind leider recht klein, nicht wenige Fotografen dürften sich größere wünschen.
Die Arbeitsgeschwindigkeit ist durchwachsen: Bei Serienaufnahmen zählt die Reisezoomkamera mit 1,8 Bildern pro Sekunde zu den langsamsten Modellen, der Autofokus stellt dagegen flott scharf (= 0,23 Sekunden). Auch die Einschaltzeit ist mit 1,69 Sekunden nicht zu lang. Bei den Fotoprogrammen wird deutlich, dass sich die SX620 HS nicht an ambitionierte Fotografen richtet. Mit Ausnahme der Programmautomatik, die zumindest ein paar Einstellungen zulässt, ist die Kompaktkamera vor allem mit Automatiken ausgestattet. Diese verrichten ihre Arbeit gut und ermöglichen auch weniger erfahrenen Personen gute Aufnahmen. Wer möglichst viele Einstellungen selbst vornehmen möchte, ist bei der SX620 HS dagegen falsch.
Das fest verbaute, in der Diagonalen 3,0 Zoll messende Display erlaubt eine gute Bildkontrolle, auch von der Seite kann es problemlos eingesehen werden. Videos speichert die Reisezoomkamera mit einer guten Bildqualität in Full-HD-Auflösung, drahtlos ist unter anderem die Steuerung per WLAN möglich. Die Verbindungsaufnahme über NFC ist dabei sehr komfortabel gelöst.
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