Canon PowerShot S90 Praxisbericht

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Praxisbericht zur Canon PowerShot S90

Die früheren Modelle der S-Serie von Canon überzeugten nicht nur durch die inneren Werte, sondern grenzten sich auch durch ihr Aussehen vom Rest der Canon Kompaktkameras ab. Bei der Canon PowerShot S90 ist das anders. Das Design würde genauso gut auch auf eine Canon Digital IXUS passen. Schlecht ist es deswegen noch lange nicht, die Kamera wirkt schlicht, einfach, aber edel. Auch in der Hand bleibt dieser Eindruck bestehen. Die Materialien machen einen wertigen Eindruck, die Knöpfe sitzen fest, lediglich das hintere Steuerkreuz scheint etwas schlaff in seiner Halterung zu sitzen. Die Kamera ist kleiner als ihre Vorgänger, und auch wenn man sie stabil halten kann, so fühlt sie sich in meiner mittelgroßen Hand nicht sehr sicher an. Die Anordnung der Knöpfe auf der Oberseite der Kamera hinterlässt auf den ersten Blick keinen schlechten Eindruck, aber dort wo man den Ein-/Ausschalter erwartet, sitzt jener für die Ringfunktion. Um die Kamera tatsächlich einzuschalten, musste ich entweder den Zeigefinger weit strecken oder die zweite Hand zu Hilfe nehmen. Der Schalter für die Ringfunktion hingegen ist leicht und schnell zu erreichen, im Einsatz empfand ich dies jedoch als unnötig, weil man durch die Funktionsverstellung doch wieder ausgebremst wurde. Dafür ist der Einstellring um das Objektiv ein sehr gut nutzbares Bedienelement, bei dem man sich zwangsläufig fragt, warum dies im Kompaktkamerabereich nicht häufiger anzutreffen ist. Ich konnte den Einstellring mit dem Mittelfinger gut bewegen, wenn die Kamera zwischen Zeigefinger und Daumen gehalten wurde. Trotzdem rastete er jeweils spürbar ein und gab mir so auch eine spürbare Rückmeldung, welche Stufe gerade erreicht wurde. Ebenfalls auf der Oberseite der Kamera untergebracht ist der kleine, versenkte Blitz. Je nach Einstellung fährt dieser entweder automatisch, oder manuell über die Blitztaste auf der Kamerarückseite aus. Das besondere ist jedoch, dass er nicht wie bei vielen Kameras üblich per Hand wieder eingedrückt wird, sondern auch dies automatisch erledigt. So edel dies auch wirkt, in der Praxis zeigt sich der Nachteil, dass man statt des schnellen, manuellen Versenkens immer den deutlich längeren Weg über das Blitzmenü gehen muss. Auch bleibt der Blitz ausgefahren, wenn man die Kamera vom Aufnahmemodus in den Wiedergabemodus schaltet. Dies ist in meinen Augen ärgerlich, da gerade in diesem Modus die Kamera gern herumgereicht wird und sich die Kamera so nicht nur schwerer halten lässt, sondern auch eine ständig die Gefahr einer Beschädigung besteht. Mit ausgefahrenem Blitz verkleinert sich die Ablagefläche für den Zeigefinger deutlich, so dass ein sicherer Halt mit der linken Hand schwierig wurde. Das Steuerkreuz auf der Kamerarückseite sitzt bei meinem Testexemplar locker und hat in jede Richtung Spiel. Die vier Druckpunkte genau zu treffen ist mit meinen durchaus nicht großen Fingern ebenso schwierig wie die Bedienung der zentralen Bestätigungstaste. Dies hängt auch damit zusammen, dass der umlaufende Einstellring auf der Kamerarückseite stufenlos und sehr leichtgängig konstruiert wurde. Schon die leichteste Berührung verstellt die damit verbundene Funktion.

Im Einsatz machte die Kamera einen gutmütigen Eindruck. Der Autofokus ist auch in der Abenddämmerung ausreichend schnell und treffsicher. Die Gesichtserkennung funktionierte ohne Probleme, und auch die Aussetzer beim intelligenten Autofokus hielten sich in Grenzen. Schlecht ist allerdings, dass sich das Autofokusfeld nicht manuell verschieben lässt und man somit nur die Wahl zwischen den beiden erwähnten Automatiken (über das gesamte Bild) sowie dem mittigen AF-Feld ohne Automatik hat. Der kontinuierliche Autofokus im Einzelbildmodus ist zwar besser, in Kombination mit der Gesichtserkennung arbeitet er zudem recht zuverlässig, stößt aber trotzdem schnell an seine Grenzen. Gerade bei spielenden Kindern oder auch Haustieren könnte dies zum Problem werden.
Der Blitz bietet gute Einstellmöglichkeiten, neigt im Automatikbetrieb aber zu einer leichten Überbelichtung. Gut hingegen funktioniert er in Kombination mit einer längeren Verschlusszeit, bei der die natürliche Lichtstimmung gewahrt bleibt und der Blitz für eine dezente Aufhellung des Motivs sorgt.

Ein Praxisbericht von:

Sascha Stewen

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Kommentare

Hallo, vielen Dank für diesen …

Hallo, vielen Dank für diesen Testbericht. In einer Computerzeitung habe ich gelesen, dass bei dieser Kamera im Modus 'Low Light' vier Pixel zu einem verbunden werden und dadurch deutlich weniger Bildrauschen (bei 2,5 Megapixel Auflösung) herrscht. Konnten Sie dies auch feststellen? Gilt dies auch bei Aussenaufnahmen? Haben Sie hierzu ebenfalls Testaufnahmen gemacht?

Viele Grüße Joachim

Hallo, vorweg erstmal vielen Dank …

Hallo,

vorweg erstmal vielen Dank fuer die großartige Vergleichsmöglichkeit durch direktes gegenüberstellen von Kameras vor allem in der Bildqualität.

Ich kann jedoch nicht verstehen, wie es dazu kommt dass die S90 nur 3 Sterne in der Bildqualität erreicht, sehr viele andere Kameras wie die grade getestete cx3 aber 3,5. Im direkten Vergleich mit hilfe der gezeigten Bilder ist meiner meinung nach die s90 deutlich besser. Wurde hier ein andere Maßstab angelegt? Wenn ja, warum?

Wenn noch weitere in die finale Wertung einfliessen, wäre es vielleicht gut darauf im Fazit etwas detaillierter einzugehen.

ich würde mich ueber ein wenig Aufklärung freuen,
vielen Dank,
Tobias

Hallo, die Bewertung der Kamera …

Hallo, die Bewertung der Kamera wurde schon vor einiger Zeit korrigiert, die Kamera hat 3,5 Sterne in der Bildqualität erhalten.

ja, ein Firmware Update für …

ja, ein Firmware Update für die S90 wäre wirklich notwendig; vorallem in puncto JPEG - Kompression und Überbelichtung bei kontrastreichen Aufnahmen (ebenfalls JPEG) steckt noch viel Potential in der Kamera! Schade, ansonsten gute Kamera!

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