Die Canon PowerShot G9 X II (Produktbilder)
ist das Nachfolgemodell der Canon PowerShot G9 X, äußerlich unterscheiden sich beide Kameras nicht. Daher lässt sich einzig am Schriftzug auf der Oberseite feststellen, ob man nun die G9 X der ersten oder der zweiten Generation in der Hand hält. Die Kamera beeindruckt mit kompakten Abmessungen (9,8 x 5,8 x 3,1cm) und einem geringen Gewicht von nur 202g. In einer nicht zu kleinen Hosentasche verschwindet sie problemlos.Als Gehäusematerialien kommen sowohl Metall als auch Kunststoff zum Einsatz, bei der angedeuteten Belederung auf der Vorderseite, der Rückseite und den Seitenflächen handelt es sich jedoch nur um Kunststoff. Dieser wurde zwar aufgeraut, gibt aber deutlich weniger Halt als eine echte Gummierung. Da der Kamera zudem ein "echter" Handgriff fehlt, können wir das Handling nur als „akzeptabel“ bewerten. Bei einem hochpreisigen Kameramodell wie der PowerShot G9 X Mark II hätten wir uns aber etwas mehr erwartet.
Bei der Bedienung setzt Canon auf einen modernen Ansatz. Dies bedeutet, dass viele Eingaben über das 3,0 Zoll messende Touchdisplay vorgenommen werden müssen. Tasten gibt es vergleichsweise wenige. Diese sind unter anderem auf der Rückseite rechts vom Display zu finden, ein Steuerkreuz oder Einstellrad gibt es nicht. Am Objektiv wurde dagegen ein Einstellring mit Rastungen angebracht.
Er kann beispielsweise zum Verändern der Blende oder der Verschlusszeit verwendet werden und funktioniert auch im Menü. Viele Eingaben lassen sich letztendlich über den Touchscreen am schnellsten vornehmen; Direktwahltasten für Parameter fehlen – sofern die Taste zur Videoaufnahme gemäß ihrer Bestimmung eingesetzt wird – vollständig. Letztere ist immerhin frei belegbar, eine von 22 Optionen lässt sich ihr zuweisen. Wer Videos aufnehmen möchte, wird die Funktion allerdings nicht verändern. Effektiv bleibt dann keine konfigurierbare Taste übrig.
Wer Fotoeinstellungen verändern möchte, ruft dazu – falls diese nicht mittels des Objektivrings angepasst werden können – das Quickmenü auf. Hier kann man per Touch zum gewünschten Parameter navigieren und diesen verändern. Das gelingt dank der präzise arbeitenden Touchoberfläche recht gut. Für alle, die des Öfteren viele Einstellungen manuell anpassen möchten und bzw. oder von einem Touchscreen nicht sonderlich begeistert sind, ist die Canon PowerShot G9 X Mark II (Datenblatt)
jedoch wenig bis gar nicht geeignet. Vor dem Kauf sollte daher optimalerweise getestet werden, ob einem diese Art der Bedienung zusagt. Damit spricht Canon vor allem eine jüngere Zielgruppe an, welche die Bedienung per Touch von Smartphones kennt. Ältere Personen dürften mit der Canon PowerShot G7 X Mark II (Testbericht), die über mehr Bedienelemente verfügt, besser zurechtkommen.Das Fotoprogramm wird bei der Canon PowerShot G9 X Mark II (Bildqualität)
über ein Wählrad auf der Oberseite gewählt. Neben einer Vollautomatik und einer Hybrid-Automatik, die neben Fotos zusätzlich kurze Videoschnipsel aufzeichnet, lassen sich auch sieben Szenenprogramme („Porträt“, „Nachtaufnahme ohne Stativ“, „HDR“, …) und sieben Filtereffekte („ Aquarell-Effekt“, „Weichzeichner“, „Körnigkeit S/W“, …) nutzen. Zudem stehen die PSAM-Modi für halb automatische und manuelle Einstellungen zur Verfügung, und der Fotograf kann verschiedene Einstellungen unter dem C-Programm abspeichern. Wer Videos mit höchster Bildrate und manuellen Optionen festhalten möchte, wählt dazu den dedizierten Videomodus an.Beim Hauptmenü setzt Canon auf das vom Vorgängermodell sowie von anderen Kompaktkameras bekannte Design. Zwei Reiter beinhalten die Fotoeinstellungen, zwei die Systemeinstellungen. Außerdem lassen sich verschiedene Parameter unter dem „My Menu“ abspeichern. Hier sind sie besonders schnell zu erreichen.
Der Autofokus nutzt bei der Canon PowerShot G9 X Mark II (Geschwindigkeit)
zum Scharfstellen die Kontrastmessung, bis zu 31 Messfelder stehen insgesamt zur Verfügung. Das Messfeld wird auf Wunsch automatisch von der Kamera bestimmt, zudem kann man es aber auch frei im Bildfeld verlagern. Dies funktioniert per Touch sehr schnell. Die Größe des Messfeldes lässt sich in zwei Stufen („Normal“ und „Klein“) festlegen, ein kontinuierlicher AF beschleunigt das Scharfstellen. Natürlich verfolgt die Kamera auch bewegte Motive, prädestiniert ist sie dafür allerdings nicht. Gesichter werden ebenso erkannt, und für Makroaufnahmen gibt es einen Makromodus. Hier wird die kürzeste Aufnahmedistanz auf fünf Zentimeter (gemessen ab der Frontlinse) reduziert. Manuelles Scharfstellen unterstützt die Kompaktkamera ebenso, ein konfigurierbares Peaking und eine Displaylupe sind zur Unterstützung vorhanden.Die Belichtung ist – wie bei den Kameras der G X-Serie von Canon üblich – zwischen 30 Sekunden und 1/2.000 Sekunde möglich. Kürzere Belichtungszeiten werden nicht unterstützt, längere nur über den Bulbmodus. Die etwas lange kürzeste Belichtungszeit der Canon PowerShot G9 X Mark II wird allerdings durch einen ND-Filter relativiert.
Mit dessen drei Blendenstufen wird die Aufnahme bei Sonnenschein auch bei Offenblende ermöglicht. Bei der Belichtungsmessmethode stehen die Mehrfeld-, die mittenbetonte und die Spotmessung zur Wahl.
Das Display wird bei der Canon PowerShot G9 X Mark II (Technik)
wie bereits erwähnt nicht nur zur Bildkontrolle verwendet, sondern es lässt sich darüber auch die Kamera bedienen. Es misst 3,0 Zoll in der Diagonalen und löst 1,04 Millionen Subpixel auf. Details werden sehr gut aufgelöst, von der Seite ist die Bildkontrolle dank großer Einblickwinkel möglich. Das LCD wurde fest verbaut, drehen oder schwenken kann es der Fotograf leider nicht. Das LCD punktet dagegen mit einer präzisen Touchoberfläche, Eingaben werden sehr gut erkannt. Einen Sucher besitzt die Kompaktkamera nicht, ergänzen lässt sich dieser auch nicht.Videos startet man bei der Canon PowerShot G9 X Mark II (Beispielaufnahmen)
in jedem Fotoprogramm oder im dedizierten Videomodus über den Videoauslöser (= Taste mit rotem Punkt). Der Videomodus wird allerdings zwingend benötigt, wenn Aufnahmen mit 50 oder 60 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) erfolgen sollen. In allen anderen Programmen sind maximal 30 Vollbilder pro Sekunde möglich. Diese Einschränkung ergibt aus unserer Sicht keinen Sinn und ist ärgerlich. Des Weiteren wird der dedizierte Videomodus für manuelle Belichtungseinstellungen sowie andere Aufnahmeeinstellungen („Kurzer“ Clip“, „Zeitraffermovie“, „iFrame-Film“) benötigt. Dass sich auch bei Videos in die Belichtung (Blende, Verschlusszeit, ISO) eingreifen lässt, ist positiv zu bewerten. Dies erlauben bei Weitem nicht alle Kompaktkameras. Die Bildqualität der Videos fällt sehr gut aus, auch feinere Details werden wiedergegeben. Die Tonqualität des integrierten Stereomikrofons ist akzeptabel, der Bildstabilisator arbeitet solide. Der Autofokus stellt schnell und treffsicher scharf.
Thomas
Kniess
Kommentare
Ich teile viele der ermittelten …
Ich teile viele der ermittelten Vor- und Nachteile. Einen gewölbten Handgriff suche ich immer noch. Was ich allerdings gar nicht bestätigen kann, ist diese vollkommen irreführende „1““-Größenangabe des Sensors. Die Diagonale beträgt 16,4mm. Ein Zoll wären 25,4mm, also ein großer Unterschied. Einen 1“ großen Sensor findet man etwa bei APS-C! dkamera.de sollte dies einmal selbst nachrechnen und nicht ungeprüft wiedergeben, da 99% der Interessenten/Käufer dies glauben.
Hallo, vermutlich haben Sie übersehen, …
Hallo, vermutlich haben Sie übersehen, dass sich die Zoll-Angabe bei Bildwandlern auf die Größe der früher verwendeten Bildröhren und nicht auf die effektive Sensorfläche bezieht. Diese Angabe ist seit Jahrzehnten üblich und wir werden dies auch zukünftig so handhaben (müssen), da natürlich unter anderem auch die Hersteller selbst besagte Angabe verwenden. Da wir unsere Besucher jedoch umfassend informieren, geben wir im jeweiligen Datenblatt zusätzlich die Sensorgröße in Millimetern an, so dass sich jeder selbst aussuchen kann, welche Bezeichnung er verwenden möchte bzw. für ihn die bessere Aussagekraft besitzt.