Canon EOS M10 Fazit

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Das Fazit zur Canon EOS M10

Als Canon seine erste spiegellose Systemkamera im Jahr 2012 vorgestellt hat, war diese mit einem Bildwandler in APS-C-Größe und 17,9 Megapixel ausgestattet. Die im Frühjahr 2015 herausgebrachte Canon EOS M3 (Testbericht) hat ebenfalls einen APS-C-Sensor, dieser verfügt allerdings über 24 Millionen Bildpunkte. Bei der EOS M10 (Datenblatt) geht Canon wieder zurück zu den Wurzeln der Serie und setzt auf ein 22,3 x 14,9mm messendes APS-C-Modell mit 17,9 Megapixel (5.184 x 3.456 Pixel). Als Sensorempfindlichkeiten stehen ISO 100 bis ISO 12.800 zur Verfügung, äquivalente ISO 25.600 lassen sich zudem über die H-Erweiterung einstellen.

Bei der Bildqualität reiht sich die Canon EOS M10 etwas unterhalb der Canon EOS M3 ein. Die Aufnahmen lösen viele Details auf, mit dem 24 Megapixel Sensor der EOS M3 können sie aber nicht ganz mithalten. Dies gilt auch für das Bildrauschen, es fällt ab ISO 1.600 bei jeder ISO-Stufe ein wenig höher aus. Bis ISO 800 lässt es sich generell nur wenig erkennen, bei ISO 1.600 setzt eine leichte Rauschreduzierung ein und bei ISO 3.200 werden feine Details nicht mehr optimal wiedergegeben. Allzu große Einschränkungen bestehen auch bei dieser Sensorempfindlichkeit aber noch nicht. Starke Störungen können ab ISO 6.400 wahrgenommen werden, hier müssen bereits größere Abstriche gemacht werden. ISO 12.800 sind in der Praxis effektiv kaum mehr zu verwenden, die Bildqualität fällt hier extrem stark ab. ISO 25.600 liefern auch keine nur halbwegs brauchbaren Bilder mehr.

Bei schlechteren Lichtverhältnissen lassen sich bis ISO 800 kaum Störpixel erkennen, bei ISO 1.600 ist das Bildrauschen dann schon nicht mehr zu übersehen. Wirkliche Abstriche sind aber erst bei ISO 3.200 nötig, bei ISO 6.400 sind die Aufnahmen kaum noch verwendbar. ISO 12.800 und ISO 25.600 sollten strikt vermieden werden.

Im Serienbildmodus kann die EOS M10 bis zu 4,6 Bilder pro Sekunde speichern:

Was die Arbeitsgeschwindigkeit betrifft, konnten die beiden ersten hierzulande erhältlichen EOS M Modelle nicht gerade groß auftrumpfen. Auch der Test der EOS M10 zeigt, dass Canon diesbezüglich keine Verbesserungen vorgenommen hat. Die Bildrate fällt mit 4,6 Bildern pro Sekunde im JPEG-Format nicht allzu hoch aus. Da es sich bei der EOS M10 jedoch um ein Einsteigermodell handelt, geht dieses Ergebnis aber in Ordnung. Gut zu gefallen weiß die Länge der Bildserie. Bis die Speicherkarte gefüllt ist, lässt sich mit höchster Geschwindigkeit fotografieren. Sobald das RAW-Format ins Spiel kommt, sieht dies aber anders aus. Mit sieben Bildern in Folge kann die schnellste Serie für weniger als zwei Sekunden aufrechterhalten werden. Auch dies ist bei einer Kamera aus dem Einsteigersegment aber nicht wirklich verwunderlich. Wer JPEG und RAW-Aufnahmen gleichzeitig speichern möchte, muss mit nur fünf Bildern in Folge auskommen. Nachdem der Pufferspeicher gefüllt ist, sind 3,2 (RAW) und 2,3 (JPEG+RAW) Bilder pro Sekunde möglich. Interessant ist die Tatsache, dass die EOS M10 damit etwas besser als das große Schwestermodell Canon EOS M3 (Testbericht) abschneidet.

Bei der automatischen Fokussierung messen wir einen Zeitraum von 0,38 Sekunden mit dem Kitobjektiv. Dieses Ergebnis liegt in etwa auf einem Niveau mit der EOS M3. 0,38 Sekunden sind zwar für die meisten Situationen ausreichend schnell, viele andere Systemkameras können jedoch noch deutlich flotter scharfstellen. Die Auslöseverzögerung liegt bei noch befriedigenden 0,08 Sekunden. Etwas weniger als zwei Sekunden (genau 1,95 Sekunden) benötigt die Canon EOS M10 nach dem Einschalten bis zur Anzeige aller Displayinformationen, bis zum ersten Bild nach dem Einschalten vergehen 1,76 Sekunden. Beide Werte sind als gut bis akzeptabel zu bewerten.

Beim Test der Farbwiedergabe zeigt vor allem der Rotkanal eine stärkere Abweichung vom Sollwert, problematisch ist diese jedoch noch nicht.

Das Kitobjektiv Canon EF-M 15-45mm F3,5-6,3 IS STM ist  sehr kompakt und leicht:

Spiegellose Systemkameras können durch den weggefallenen Spiegel deutlich kompakter als Spiegelreflexkameras gebaut werden. Dieser Vorteil lässt sich in der Praxis allerdings effektiv nur nutzen, wenn auch die verwendeten Objektive möglichst kompakt ausfallen. Das bisher erhältliche Canon EF-M 18-55mm F3,5-5,6 IS STM ist zwar kein Riese, kompakt bei weitem jedoch auch nicht. Canon hat zusammen mit der EOS M10 daher ein neues und besonders kompaktes Kitobjektiv vorgestellt. Das neue Modell nennt sich Canon EF-M 15-45mm F3,5-6,3 IS STM (Beispielaufnahmen). Durch eine Parkposition, die sich für den Transport einnehmen lässt, fällt es nur 6,1 x 4,5cm groß aus. Auch das Gewicht von 128g ist gegenüber des Canon EF-M 18-55mm F3,5-5,6 IS STM (mit 228g) deutlich geringer. Die kleinbildäquivalente Brennweite liegt bei 24 bis 72mm (3x Zoom), die Lichtstärke ist Kit-typisch mit F3,5 bis F6,3 recht schwach. Mit dem schnellen und leisen STM-Fokusmotor sowie dem optischen IS-Bildstabilisator macht das Objektiv in der Praxis aber eine gute Figur. Die Verarbeitung ist für ein Kitzoom noch akzeptabel, das Gehäuse sowie das Bajonett bestehen jedoch nur aus Kunststoff. Gut: Zum Zoomen und Fokussieren ist jeweils ein eigener Einstellring am Objektiv vorhanden. Die Abbildungsleistung ist für ein Kitobjektiv akzeptabel bis gut, Schwächen lassen sich jedoch im Weitwinkel am Bildrand sowie generell am Teleende feststellen. Allzu hohe Ansprüche darf man an ein Kitobjektiv jedoch nicht haben.

Bei der EOS M10 handelt es sich um eine recht kompakte Kamera mit APS-C-Sensor:

Unser Fazit:
Die Canon EOS M10 (Praxis) ist das neueste Einsteigermodell von Canon im spiegellosen Systemkamerabereich. Auch bei dieser kommt natürlich das EF-M-Bajonett zum Einsatz. Dieses hat zwar optisch gute Objektive zu bieten, die Anzahl ist mit fünf Modellen aber sehr überschaubar. Gerade für Einsteiger sind die angebotenen Objektive aber noch ausreichend. Zudem ist es möglich jedes EF und EF-S-Objektiv per Adapter zu verwenden. Dadurch steigt sowohl das Gewicht als auch die Größe der Kamera-Objektiv-Kombination deutlich an. Bei der Bildqualität erreicht die EOS M10 ein solides Ergebnis, bis ISO 3.200 lassen sich die Aufnahmen im Regelfall noch akzeptabel verwenden. Mit dem höher aufgelösten Sensor der Canon EOS M3 (Testbericht) kann die EOS M10 aber beispielsweise nicht ganz mithalten.

Die Arbeitsgeschwindigkeit ist akzeptabel, Spitzenwerte werden jedoch nicht erreicht:

Die Arbeitsgeschwindigkeit der spiegellosen Systemkamera ist ebenso akzeptabel, viele Konkurrenzmodelle arbeiten aber schneller. Mit bis zu 4,6 Bildern pro Sekunde sind Serienaufnahmen durchaus möglich, ein größerer Pufferspeicher erlaubt bei JPEG-Bildern sehr lange Aufnahmeserien. RAW-Aufnahmen sind dagegen maximal sieben in Folge möglich, bei JPEG+RAW kann der Pufferspeicher sogar nur fünf Bilder fassen. Danach fällt die Serienbildrate ab. Die Fokussierungszeit der Systemkamera liegt bei 0,38 Sekunden, wirklich schnell stellt sie also nicht scharf. Bis auf bewegte Objekte hat sie mit dem Fokussieren aber keine Probleme. Die Einschaltzeit liegt mit 1,95 Sekunden im akzeptablen Bereich.

Bedienelemente gibt es nur wenige, das LCD kann aber zur Bedienung verwendet werden:

Als akzeptabel bis gut sind auch die vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten im Menü zu bezeichnen. Bei den Bedienelementen müssen dagegen – wie bei Einsteigerkameras üblich – Abstriche gemacht werden. Direktwahltasten gibt es nur wenige, ein „echtes“ Programmwählrad fehlt ganz. Die Canon EOS M10 (Produktbilder) ist daher vor allem für Fotografen geeignet, die hauptsächlich mit einer der Automatiken fotografieren wollen. Manuelle und halb automatische Fotoprogramme sind allerdings auch vorhanden.

Wer diese bedienen möchte, muss allerdings des Öfteren auf Touchtasten auf dem Display ausweichen. Diese funktionieren wie das gesamte Touchscreen zwar sehr gut, echte Tasten würden wir jedoch im Vorteil sehen. Das Display mit seiner Diagonale von 3,0 Zoll kann uns nicht nur beim Touchscreen überzeugen, da es um 180 Grad nach oben geschwenkt werden kann, lässt es sich relativ flexibel einsetzen. Abgerundet wird der gute Eindruck durch große Einblickwinkel und eine hohe Auflösung (1,04 Millionen Bildpunkte).

Mit dem um 180 Grad nach oben schwenkbaren LCD ist die Bildkontrolle gut möglich:

Die Videoaufnahme kann mit einer guten bis sehr guten Bildqualität in Full-HD-Auflösung erfolgen, mit maximal 30 Vollbildern pro Sekunde liegt die Canon EOS M10 (Beispielaufnahmen) jedoch hinter der Konkurrenz zurück. Auf der Höhe der Zeit ist die spiegellose Systemkamera dagegen bei den Drahtlos-Technologien, WLAN und NFC sind mit an Bord. Punkten kann die EOS M10 zudem mit ihren recht kompakten Abmessungen.

Pro&Contra zur Canon EOS M10

  • Sehr gute Bildqualität (bis ISO 800)
  • Auch höhere ISO-Werte bis ISO 3.200 noch relativ gut nutzbar
  • Akzeptable Einschaltzeit (1,95 Sek.) und Wartezeit bis zum ersten Bild (1,76 Sek.)
  • Hochauflösendes (1,04 Millionen Subpixel, 3,0 Zoll) Schwenk-LCD mit sehr großen Einblickwinkeln
  • Sehr präziser und schnell reagierender Touchscreen
  • Voll- und Halbautomatiken sowie manueller Belichtungsmodus vorhanden
  • 8 Szenenprogramme, ein Kreativassistent und 7 Kreativfilter vorhanden ("Sport", "HDR", "Aquarell", )
  • Manueller Fokus mit Peakingunterstützung und Displaylupe
  • WLAN und NFC zur drahtlosen Datenübertragung und Fernsteuerung per Mobilgerät vorhanden
  • Aufnahme im RAW-Bildformat möglich (ebenso JPEG+RAW)
  • Gute bis sehr gute Bildqualität im Videomodus (siehe unsere drei Beispielvideos)
  • Recht schneller und treffsicherer Autofokus im Videomodus
  • Volle manuelle Kontrolle im Videomodus
  • Der Tonpegel lässt sich in feinen Stufen wählen
  • Kompatibel zu allen von uns getesteten Speicherkarten bis 256GB Kapazität
  • Zur 256GB Lexar Professional 600x Speed (UHS-I, Class 10) SDXC Speicherkarte kompatibel
  • Zur Lexar Professional SDHC 2.000x (300MB/Sek) UHS-II Class 10 64GB Karte kompatibel
  • Canon EF-M 15-45mm F3,5-6,3 IS STM: Sehr klein und leicht, schneller und leiser Autofokus
  • Canon EF-M 15-45mm F3,5-6,3 IS STM: Akzeptable bis gute Bildqualität, optischer Bildstabilisator
  • Objektiv-Adapter ermöglicht den Einsatz von allen EF- und EF-S-Objektiven
  • Kein integrierter Sucher vorhanden
  • Kein Zubehörschuh vorhanden
  • Die Serienbildrate ist mit maximal 4,6 Bildern pro Sekunde etwas gering
  • Der Pufferspeicher fällt mit fünf RAW-Bildern klein aus

Testurteil

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