Die Canon EOS 750D und EOS 760D gehören zur gehobenen Einsteigerklasse im Spiegelreflexsegment und sind in sehr vielen Punkten gleich ausgestattet. Dies gilt für den Bildsensor, den Autofokus oder auch die Serienbildfunktion. Beim Kameragehäuse hat Canon die EOS 760D jedoch eher an der Canon EOS 70D (Testbericht)
orientiert, während die EOS 750D der Canon EOS 700D (Testbericht) gleicht.Daher besitzt die Canon EOS 760D (Produktbilder)
ein monochromes und beleuchtbares Kontroll-LCD auf der rechten Oberseite. Dieses gibt unter anderem Auskunft über die gewählte Sensorempfindlichkeit, die Blende und die Verschlusszeit. Ebenso lassen sich darüber der Ladezustand des Akkus, die Belichtungskorrektur und die Aktivität der WLAN-Funktion anzeigen. Vor dem LCD liegen drei Tasten. Diese dienen zur AF-Messfeldmoduswahl, zum Einstellen der Sensorempfindlichkeit und zum Beleuchten des Kontrolldisplays.Das Programmwählrad wurde mangels Platz auf die linke Oberseite verlagert, hier ist es auch bei den höherwertigen DSLRs von Canon zu finden. Im Unterschied zu diesen lassen sich bei der 760D darüber allerdings auch sechs Szenenmodi ansteuern, weitere sechs werden über die „SCN“-Einstellung erreicht. Custom-Programme sind dagegen nicht vorhanden, die PSAM-Modi und eine Vollautomatik schon. Zudem gibt es sieben Filtereffekte („Körnigkeit S/W“, „Aquarell-Effekt“, „Miniatureffekt“, …), diese lassen sich allerdings nur nachträglich über das Menü auf die Bilder anwenden.
Die Canon EOS 760D (Datenblatt)
ist also mehr als Einsteiger-Kamera denn als „Profi“-Modell gedacht. Ein weiterer Unterschied zu den höherklassigen Modellen von Canon findet sich beim Videomodus – oder besser gesagt beim Aufrufen des Videomodus. Während dies beispielsweise bei der EOS 70D oder der Canon EOS 5D Mark III (Testbericht) mittels eines eigenen Schalters möglich ist, muss bei der EOS 760D der Ein-/Ausschalter der Kamera bedient werden. Diese Lösung kennt man beispielsweise von der EOS 700D.Das kombinierte Steuerkreuz und Einstellrad der 760D ist dagegen eher von der 70D und deren Vorgängermodellen bekannt – die Ausführung ist allerdings etwas anders. Bei der 70D lässt sich der äußere Teil des Rades nur drehen und der innere Teil nur drücken. Bei der Canon EOS 760D (Technik)
kann auch der äußere Teil gedrückt werden. Zudem wird das Steuerkreuz der DSLR auch zum Erreichen von vier Optionen (Auslösemodus, Weißabgleich, Fokusmodus und Bildstil) verwendet. Die 70D hat dafür andere Tasten. Welche Lösung man bevorzugt, ist Geschmackssache. Mit beiden kann man sich allerdings anfreunden. Nicht ganz optimal finden wir dagegen den Widerstand des Einstellrades der EOS 760D. Dieses lässt sich zu leicht drehen.Im Vergleich zur Canon EOS 750D (Testbericht)
kann sich die 760D mit ihrem zusätzlichen Einstellrad, dem Kontrolldisplay und den Direktwahltasten positiv abheben. Die Bedienung wird dadurch – vor allem bei der Fotografie mit den PSAM-Modi – erleichtert. Der Bedienkomfort ist für eine Kamera der Einsteigerklasse daher sehr hoch, auch wenn manche Tasten etwas klein geraten sind. Auf dem Niveau der 70D würden wir die 760D jedoch nicht sehen. Zum einen fehlen der Canon EOS 760D (Bildqualität) einige Direktwahltasten, zum anderen lassen sich auf dem Kontroll-LCD nicht so viele Parameter anzeigen.Die Bedienelemente ergänzt – wie üblich bei DSLRs von Canon – ein Quickmenü. Darüber lassen sich alle wichtigen Foto- und Videoparameter anpassen. In der Praxis will man dieses nicht missen, da hier alle Optionen an einem Platz zu finden sind. Das Hauptmenü muss im Fotoalltag somit kaum aufgerufen werden. Nur wer spezielle Optionen benötigt (z. B. die Konfiguration der Rauschreduzierung), muss dieses aufsuchen. Das Menü ist in vier Aufnahmereiter, zwei Wiedergabereiter und vier Systemreiter gegliedert. Über den zusätzlichen „My Menu“-Reiter lässt sich zudem ein eigenes Menü zusammenstellen. Damit die Menüs zu jederzeit optimal abgelesen werden können, lassen sich verschiedene Anzeigefarben einstellen.
Beim Kameragehäuse setzt Canon bei der EOS 760D (Produktbilder)
auf eine Aluminiumlegierung und glasfaserverstärktes Polykarbonat. Die Verarbeitung ist für ein Einsteigermodell gut, auf einen Wetterschutz muss man aber verzichten. In der Hand lässt sich die DSLR gut halten, der Handgriff ist – wie bei allen Einsteigermodellen – aber etwas klein. Bei leichteren Objektiven ist dies allerdings kein größeres Problem.Über viele Generationen von Kameramodellen war der Autofokus einer der Punkte, in denen sich die Kameras der Profiklasse deutlich von den Einsteigermodellen unterschieden haben. Dieser Unterschied wird in der letzten Zeit allerdings immer kleiner. Nachdem der Vorgänger Canon EOS 700D (Testbericht) mit neun Kreuzsensoren bereits recht gut ausgestattet war, kann die EOS 760D (zusammen mit der EOS 750D) diese Anzahl mit 19 Kreuzsensoren nochmals deutlich übertreffen. Dadurch ist sie in der Lage Motive noch besser fokussieren zu können, die Abdeckungen mit Messfeldern in der Bildmitte ist hervorragend. Neben der automatischen Messfeldwahl durch die Kamera unterstützt die DSLR auch den Einzelfeld-AF und den Zonen-AF. Dadurch bewegt sie sich auf dem Niveau der EOS 70D und ist auch für die Aufnahme von bewegten Motiven geeignet. Schade: Die AF-Feinabstimmung der 70D ist bei der 760D leider nicht vorhanden.
Im Liveviewmodus setzt Canon auf den Hybrid CMOS AF III. Anders als bei der 70D muss daher auf den Dual Pixel CMOS-AF verzichtet werden. Die Canon EOS 760D (Geschwindigkeit)
arbeitet hier daher langsamer, bewegte Motive lassen sich nur beim Blick durch den Sucher gut einfangen. Wer manuell scharfstellen möchte, kann die Schärfe mit einer bis zu zehnfachen Lupenfunktion kontrollieren, ein Peaking gibt es jedoch nicht. Bei der Belichtung hat die EOS 760D Klassenübliches zu bieten. Der Verschluss macht Aufnahmen bis zu 1/4.000 Sekunde möglich, maximal lassen sich 30 Sekunden einstellen. Zudem besitzt die DLSR einen Bulbmodus. Die Belichtungsmessung wird über einen Sensor mit 7.560 RGB-Pixel vorgenommen und kann als Mehrfeldmessung, mittenbentonte Messung, Selektivmessung und Spotmessung erfolgen.Die Bildkontrolle erfolgt bei einer Spiegelreflexkamera hauptsächlich über den optischen Sucher. Das Pentaspiegel-Modell der Canon EOS 760D (Technik)
besitzt eine 0,82-fache Vergrößerung und deckt 95 Prozent des Bildfeldes ab. Das Sucherbild ist also weder besonders groß, noch zeigt es den kompletten Bildausschnitt an.
In der Einsteigerklasse ist dies allerdings Standard, nur wenige Modelle haben hier mehr zu bieten. Den Sucher würden wir daher nur als noch akzeptabel bewerten. Wer durch einen großen und hellen Sucher auf das Motiv blicken möchte, muss zu einem höherklassigen Modell greifen.
Das Display ist dagegen als sehr gut zu bewerten. Mit seiner Diagonale von 3,0 Zoll und einer Auflösung von 1,04 Millionen Subpixel ist es optimal zur Bildkontrolle geeignet, die Wiedergabe fällt sehr scharf aus. Ebenso können uns das sehr akkurate Touchscreen und die dreh- sowie schwenkbare Lagerung überzeugen. Diese macht die Bildkontrolle aus vielen Blickwinkeln möglich. Das LCD lässt sich zudem auch von der Seite ohne Einschränkungen bei der Farbwiedergabe oder der Helligkeit betrachten.
Auf Videos wollen viele Fotografen heute nicht mehr verzichten. Die höchste Auflösung der Canon EOS 760D (Beispielaufnahmen)
liegt weiterhin bei 1.920 x 1.080 Pixel, mehr als 30 Vollbilder pro Sekunde lassen sich hier leider nicht einstellen. Bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde sind nur in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) möglich. Fast alle anderen Systemkameras haben bei Full-HD höhere Bildraten zu bieten. Die Bildqualität der Aufnahmen ist als gut bis sehr gut einzustufen, diese ist allerdings auch vom Motiv abhängig. Bei gleichmäßigen feinen Strukturen zeigen die Aufnahmen oftmals starke Moire-Artefakte. Loben muss man dagegen die manuellen Belichtungsoptionen, den 3,5mm-Klinkeneingang für ein externes Mikrofon und die Möglichkeit, den Tonpegel manuell vorgeben zu können. Das integrierte Stereomikrofon liefert eine gute Tonqualität.
Thomas
Kniess
Kommentare
Canon EOS 760D Akku- Akkulaufzeit: …
Canon EOS 760D Akku- Akkulaufzeit: SCHADE bis SCHANDE: Alle mir bisher bekannten Berichte über die Leistungsfähigkeit des serienmäßigen Energiepacks sind sehr Bescheiden. Je nach Belastung durch Fokussierung - Stabilisator - Sucher etc. kommen Angaben von 30-40 Bilder bzw. wenigen Filmminuten von den Nutzern. Danach ist der Akku LEER. Der Einsatz der EOS 760D auf Fotosafaris bzw. ganz normal im Urlaub, ist ohne einen Sack voller Reserve-Akkus gar nicht möglich. Der Störungsfreie Betrieb der Kamera ist meiner Meinung und auch der anderer Canon Nutzer nach, nur mit einem Batteriegriff und entsprechenden Mengen Ersatzakkus erträglich. Allerdings ist bei einem Preis von derzeit circa 50 € je Akku der Kostenaufwand für genug Energie zum Fotografieren Astronomisch. Wir haben mal unser Fotoverhalten berechnet. Die Grundausstattung für NUR 180-240 Bilder kostet - ein BG-E18 für 149€ inkl. zwei Akkus für 98€ Plus zwei Sätzen zur Reserve noch mal 196€, macht zusammen 443€ (Bzw. 394€ wenn ein Akku beim Kauf inkl.) und dann ist schon Schluss mit dem Fotografieren. Wenn ich jetzt noch Belichtungsreihen schießen möchte und in RAW + JPEG speichern muss, übersteigen die Belastungen für Ersatzakkus zusammen den Kaufpreis des 760d Bodys deutlich. Klingt wie ein alter Witz, aber offensichtlich ist bei der Canon 760d die Tankfüllung teurer als das Auto! Dies und das deutlich überzogene Bildrauschen bei Aufnahmen in der Dämmerung sind für viele die ich kenne, und vor allem für mich, Grund genug die Finger von der ansonsten sehr ansprechenden Kamera zu lassen. Zumindest bis Canon oder ein Drittanbieter eine Akku- und Preis-leistung bieten können, wie es bei anderen Modellen schließlich auch möglich ist. Wir grüssen CANON und Co.
Sorry, aber das kann doch …
Sorry, aber das kann doch wohl nicht sein: 30-40 Bilder! Tut mir leid, aber diese Bewertung von 23. November 2015 - 20:37 — Frank Chomik kommt mir nicht ganz koscha vor (Fake?). Noch dazu, wenn ich die Bewertung von 06. Januar 2016 - 23:01 — CanonEOS760D_Besitzer lese. Ich besitze zwar nur eine EOS 450D, aber auch hier ist die Akku-Leistung hervorragend! Genauso bei mir bekannten EOS-Besitzern!
Gruß - ein ungläubiger EOS-Besitzer
Wer so einen Käse schreibt, …
Wer so einen Käse schreibt, ist am Trollen...30-40 Bilder pro Akkucharge...no way! Und wer Original Canon Ersatzakkus kauft - dem ist ferner sowieso nicht zu helfen, solche kauft man von Patona, in Deutschland designed, halten genauso lange wie das Original, setze diese seit x-Jahren für ca. 10-13 verschiede DSLR Typen ein, jederzeit ohne Probleme.
Bei welcher Temperatur wurde die …
Bei welcher Temperatur wurde die geringe Akkulaufzeit festgestellt? Dies könnte eine entscheidende Rolle spielen.
War vorletztes Wochenende mit 2 verschiedenen Kameras bei Temperaturen um den Gefrierpunkt draußen, bei beiden gingen die Akkus erschreckend schnell in die Knie. Gestern bei normaler Zimmertemperatur keine Probleme.
Hallo dkamera Team, Ist die …
Hallo dkamera Team,
Ist die Akkuleistung der EOS 760D tatsächlich so schlecht wie in dem Kommentar berschrieben?
Bei keinem anderen Testbericht wurde bisher soetwas erwähnt.
Grüße
Christian
Hallo, ich bin im Besitz …
Hallo,
ich bin im Besitz einer Canon EOS 760D und nicht mit Canon verschwägert oder mit meiner Kamera verheiratet - also kein Canon-Fanboy.
Auf meiner Fotosafari in Afrika habe ich etwa 2.800 Fotos geschossen und über 2 Stunden Videos in Full HD (25 GB) gedreht. Dabei wurden Fotos in RAW und in JPG gespeichert, also im Grunde sind es zumindest bei der Speicherung doppelt so viele Fotos gewesen wie angegeben.
Die Akkuleistung war dabei hervorragend, gefühlt hielten die Akkus sehr lange.
Die Akkus gingen nur dann rascher in die Knie, wenn ich am Tag schon viele Fotos und Vodeos gemacht habe und Nachts Langzeitbelichtungen vom Sternenhimmel gemacht habe. Bei den Langzeitbelichtungen gingen die Akkus dann schneller leer als am Tage. Aber das ist eigentlich logisch.
Hoffe das hilft, die Lage einzuschätzen.
Gruß
Ein überglücklicher CanonEOS760D-Besitzer
Wer mit dieser Kamera nicht …
Wer mit dieser Kamera nicht fotographieren kann soll einfach aufhören.
Diese Bewertung mit 30-40 Bilder …
Diese Bewertung mit 30-40 Bilder kann ich auch nicht nachvollziehen. Der Original-Akku hält recht lange, wenn er aber leer ist, ist er leer, das kommt dann ziemlich plötzlich. Ich habe mir zwei No Name Akkus und einen No Name Batteriegriff bestellt (Gesamtpreis ca. 100 €). Diese Akkus sind allerdings recht schnell leer, hat aber nichts mit der hier dargestellten Thematik zu tun.
Kritikpunkt bei dieser Kamera ist ganz klar das Lowlight-Verhalten. Hier nimmt das Rauschen exorbitant zu, deswegen würde ich sie mir nicht noch einmal kaufen. Der AF ist auch nur bei Schönwetter zu gebrauchen, für Sportfotografie somit nur bedingt zu gebrauchen.
Ich arbeite schon lange mit …
Ich arbeite schon lange mit Canon-Kameras, muss aber leider Frank Chomik bestätigen, dass der Original-Akku tatsächlich nicht so lange, wie von meinen anderen Canon-Kameras gewohnt, hält.
Die NoName-Akkus, die ich mir kaufte, halte immerhin einiges länger. Und somit bin auch ich ständig mit einigen Ersatz-Akkus unterwegs.