Wir haben die Canon EOS 650D zusammen mit dem Kit-Objektiv Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM getestet. Im dkamera Bildqualitätsvergleich
finden Sie außerdem zusätzlich unsere Szenario-Ausschnitte vom zweiten Kit-Objektiv, dem Canon EF-S 18-55 F3,5-5,6 IS II. Von beiden Objektiven finden Sie in unseren Beispielaufnahmen zudem Bilder in jeweils voller Auflösung. In unserem Praxistest lieferte die Canon EOS 650D (Datenblatt) eine weitgehend überzeugende Leistung ab, aber wie schneidet diese Einsteiger-Spiegelreflexkamera im Labor ab?siehe Testbericht-Seite BildqualitätDank Bildsensor in APS-C-Größe (22,2 x 14,8mm) ist die Bildqualität
der Canon EOS 650D gewohnt gut, sie muss sich auch vor höherwertigen Modellen mit gleicher Sensorgröße nicht verstecken. Die Sensorempfindlichkeit des 18,0 Megapixel (5.184 x 3.456 Pixel) auflösenden CMOS-Sensors lässt sich zwischen ISO 100 und 12.800 einstellen, die ISO-Erweiterung lässt einen zusätzlichen H1-Wert von ISO 25.600 zu - natürlich alles bei voller Bildauflösung. Zum Vergleich: Die Canon EOS 600D (Testbericht) besaß eine maximale Sensorempfindlichkeit von ISO 12.800. Bei niedrigen ISO-Werten (ISO 100, ISO 200) erreicht die Canon EOS 650D eine sehr gute Bildqualität. Die Detailwiedergabe ist hoch, ein Bildrauschen ist nicht sichtbar. Auch bei mittleren ISO-Werten (ISO 400, ISO 800) bleibt die Bildqualität hoch, ab ISO 800 beginnt die Detailwiedergabe aber leicht abzusinken. Bei hohen ISO-Werten (ISO 1.600 und darüber) trennt sich die Spreu vom Weizen: Hier liegt die Canon EOS 650D auf einem Niveau mit dem Vorgängermodell und den meisten APS-C-Konkurrenten. Eine Sensorempfindlichkeit von ISO 1.600 ist bis auf minimale Einschränkungen nutzbar, die Detailwiedergabe sinkt allerdings weiter ab. Auch mit ISO 3.200 aufgenommene Bilder zeigen noch viele Details, werden durch den Rauschfilter aber bereits sichtbar geglättet. Bei ISO 6.400 nimmt das Bildrauschen weiter zu, die Texturen werden von einem stärkeren Rauschen überlagert. Über ISO 6.400 geht der Sensor in die Knie, Bilder mit diesen ISO-Werten sind allenfalls noch für Notfälle brauchbar.
Die Farbwiedergabe
der Canon EOS 650D fällt gut aus. Die durchschnittlichen Abweichungen bewegen sich auf einem guten bis sehr guten Niveau, die maximalen Abweichungen sind befriedigend. In der Praxis sind keine Einschränkungen sichtbar.Bei der Geschwindigkeit
erzielt die Canon EOS 650D ein mittelprächtiges Ergebnis. Vom Einschalten der Digitalkamera bis zum ersten Bild vergehen nur 0,49 Sekunden, die Auslöseverzögerung beträgt 0,05 Sekunden. Zum Fokussieren benötigt die Canon EOS 650D zusammen mit dem Canon EF-S 18-55 IS II gerade noch akzeptable 0,35 Sekunden – wohlgemerkt ist für diese Zeit natürlich das Objektiv verantwortlich. Im Live-View-Betrieb benötigt die Canon EOS 650D gar 1,77 Sekunden zum Scharfstellen – auch an dieser ungenügend Leistung ist wieder das Canon EF-S 18-55 IS II Objektiv Schuld. Wird ein Objektiv mit USM-Fokusmotor an der Canon EOS 650D verwendet, kann der Autofokus sein Potenzial ausspielen und fokussiert schnell und präzise. Im Reihenaufnahmen-Modus schafft die Canon EOS 650D bis zu 5,0 Bilder pro Sekunde und liegt damit deutlich vor allen Spiegelreflex-Konkurrenten aus der Einsteigerklasse. Nur die SLT-Kameras von Sony und einige spiegellose Systemkameras können noch mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen. Da sich die Größe des kamerainternen Pufferspeichers nicht verändert hat, können jedoch nur 6 Bilder mit voller Serienbildrate (5 Bilder pro Sekunde) aufgenommen werden. Danach sinkt die Serienbildrate auf 1,6 Bilder pro Sekunde ab - und dies bis die Speicherkarte voll ist. Alle Details finden Sie in unseren Geschwindigkeits-Tests.Zusammen mit der Canon EOS 650D (Datenblatt)
hat Canon ein neues, vor allem für die Videoaufnahme optimiertes, Objektiv vorgestellt. Das Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM arbeitet mit dem Hybrid-Autofokus besonders gut zusammen und besitzt dafür einen neuen Autofokusantrieb. Die sogenannte Stepper-Motor-Technologie (STM) sorgt für eine leise und vergleichsweise schnelle Scharfstellung, wie bei den USM-Fokusmotoren kann zu jeder Zeit manuell in die Fokussierung eingegriffen werden.Im Video-Modus fokussiert das Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM (Beispielaufnahmen)
etwas schneller als ein Objektiv mit USM (Canon EF-S 15-85mm F3,5-5,6 IS USM), nutzt man den Phasen-AF liegen beide Fokusarten etwa gleich auf. Das Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM ist für seine Preisklasse ordentlich verarbeitet und kann auch optisch – für ein Objektiv mit diesem Brennweitenbereich – überzeugen. Während die Ecken bei Offenblende noch etwas weich ausfallen, liefert es bei allen Brennweiten – um eine Stufe abgeblendet – ein solides Ergebnis ab. Chromatische Aberrationen sind zu den Bilderrändern hin deutlich sichtbar, können aber – genauso wie die leicht sichtbare Vignettierung – kameraintern korrigiert werden. Ein Lock-Schalter soll das ungewollte Ausfahren des Objektivtubus verhindern. Das 7,5-fach Zoom deckt an der Canon EOS 650D (Technik) einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 29 bis 216 Millimeter ab, wegen des EF-S-Bajonetts ist es nur für Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor geeignet. Mit 480 Gramm Gewicht ist es auch für Reisen nicht zu schwer und damit in vielen Fällen ein guter Begleiter für die Canon EOS 650D. Der optische Bildstabilisator (IS) des Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM Objektivs kann etwa zwei bis drei Blendenstufen kompensieren und gibt auch im Betrieb – genauso wie der Autofokus – kein nennenswertes Geräusch von sich.Das Canon EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II ist der Nachfolger des weit verbreiteten Canon EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS und wird neben dem Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM als Kit-Objektiv zur Canon EOS 650D angeboten. Als Kit-Klassiker war das Vorgängermodell für seine gute optische Leistung und einen fairen Preis bekannt. Wer hauptsächlich Videos mit der Canon EOS 650D dreht oder vor allem im Live-View-Modus fotografiert, wird von den Qualitäten des EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II an der Canon EOS 650D nicht überzeugt sein. Im Vergleich zum Canon EF-S 18-135mm F3,5-5,6 IS STM fällt der Autofokus deutlich ab: Er fokussiert in Zusammenarbeit mit dem Hybrid-AF nur langsam und ist dazu störend laut. Ein klarer Fall: Das Canon EF-S 18-55mm F3,5-5,6 IS II bremst die AF-Fähigkeiten der Canon EOS 650D aus und ist daher nur für Bilder empfehlenswert. Die Bildschärfe des kompakten 3-fach-Zoomobjektivs (29-88mm kleinbildäquivalent) ist bis auf die Bildecken gut, auch der optische Bildstabilisator
(2-3 Blendenstufen Kompensation) kann überzeugen. Die starke Verzeichnung und die sichtbaren chromatischen Aberrationen trüben den Eindruck etwas.
Insgesamt ist die Canon EOS 650D (Praxis)
eine solide Spiegelreflexkamera, die sowohl Einsteiger- als auch Umsteiger überzeugen sollte. Das Kameragehäuse ist ordentlich verarbeitet, das Tastenlayout hat sich bereits bei vergangenen Modellen bewährt und ermöglicht den schnellen und direkten Zugriff auf fast alle wichtigen Einstellungen. Die Menüs sind aufgeräumt und klar strukturiert – etwas anderes darf man von einem Hersteller wie Canon aber auch nicht erwarten. Bewährtes draußen, neues drinnen. Bei der Haptik und Bedienung liegt die Canon EOS 650D auf dem Niveau der Vorgänger, bei der Technik kann sie sich aber deutlich absetzen. Dafür ist vor allem der neue Autofokus verantwortlich: Der Phasen-Autofokus besitzt nicht mehr nur 8 Linien-Sensoren und einen Kreuzsensor, sondern neun Kreuzsensoren. Damit können nun auch außerhalb des Bildzentrums Objekte präzise scharfgestellt werden. Zusätzlich sorgt der Hybrid-Autofokus, der die herkömmliche Kontrastmessung und die Phasendetektionspixel auf dem Sensor kombiniert, für eine deutlich beschleunigte Fokussierung im Live-View- und Video-Modus – vorausgesetzt ein Objektiv mit STM oder mindestens einem USM-Fokusmotor wird eingesetzt. Einen weiteren Vorteil gegenüber früheren Modellen – und auch zur Konkurrenz – besitzt die Canon EOS 650D durch ihre vergleichsweise hohe Bildrate. Mit 5,0 Bildern pro Sekunde konnte noch keine Spiegelreflexkamera in dieser Preisklasse aufwarten. Zu guter Letzt können auch die Bildqualität, das hochauflösende dreh- und schwenkbare Display und der Video-Modus mit seiner vollständig manuellen Kontrolle überzeugen.Kurz gesagt: Die Canon EOS 650D (Technik)
ist eine solide Einsteiger-Spiegelreflexkamera mit einigen Features, die bis jetzt nur in der hauseigenen Mittelklasse (Canon EOS 60D, Testbericht) zu finden waren - siehe dazu auch unseren Praxistest zur Canon EOS 650D. Sie ist damit nicht nur für Neueinsteiger interessant, die auf der Suche nach einer Spiegelreflexkamera mit einer leicht gehobenen Ausstattung sind, auch die Besitzer eines älteren Modells, wie zum Beispiel einer Canon EOS 550D oder 600D, werden durch den Erwerb der Canon EOS 650D einen deutlich „Sprung“ nach vorne machen können.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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