Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus
Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus
Ursprünglich und auch heute spielen weltweit viele Kinder mit ihren Automodellen und sagen dabei "zoom-zoom", statt wie im Deutschen "brumm-brumm". Der Begriff meint ein Motorgeräusch, noch aus den ersten Jahrzehnten des Automobilbaus. Dieser Begriff wurde nach dem ersten Weltkrieg von den amerikanischen Fliegern aufgegriffen, um das Aufheulen des Motors bei einer steilen Veränderung der Flughöhe zu beschreiben, dabei das Motorgeräusch nachmachend die starke Belastung der Maschine wieder zu geben. „Zoom“ stand für ein Flugmanöver mit Höhenunterschied. Nach dem zweiten Weltkrieg brachten die amerikanischen Flieger den Begriff „Zoom“ nach Europa und Asien.
Das erste Objektiv mit stufenlos verstellbarer Brennweite präsentierte 1959 die Firma Voigtländer. Man nannte diese Konstruktion "Zoomar", eine pankratische Konstruktion, das fachlich als „Vario-Objektiv“ bezeichnet wurde. Japanische Firmen machten die mechanisch sehr aufwendigen Optiken für viele bezahlbar und trugen ihre Konstruktionen mit dem einheitlichen Begriff „Zoom“ um die Welt. Auf diesem Wege fand der Begriff überall Eingang als Ersatz für „Vario“ und verdrängte in der populären Sprache den Fachbegriff.
Heute sprechen fast alle von Zoom-Objektiven. Doch wer den Begriff „Vario“ gebraucht, lässt aufhorchen, denn hier wird der Anspruch vertreten „vom Fach“ zu sein. Es braucht sich also niemand zu wundern, wenn ein japanischer Automobilbauer in der Fernsehwerbung „zoom-zoom“ mit dem Motorgeräusch verbindet.
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