Vorgeladene Akkus verlieren Ihre Kapazität auch bei längerer Lagerung nur langsam
Update 28.06.2008, 00:00 Uhr: Der dkamera Testbericht vorgeladener Ni-MH Akkus im Vergleich zu herkömmlichen Ni-MH Akkus kann über folgenden Link abgerufen werden:
Testbericht: Vorgeladene Ni-MH Akkus
Schon seit einiger Zeit gibt es Nickel-Metallhydrid (Ni-MH) Akkus auf dem Markt, die bereits in aufgeladenem Zustand verkauft werden. Der wesentliche Vorteil dieser modernen Ni-MH Akku-Art ist, dass sie ihre Kapazität bei Nichtnutzung sehr lange Zeit erhalten. Daher werden herkömmliche Ni-MH Akkus auch nicht in geladenem Zustand verkauft, weil diese ihre Kapazität bei Lagerung in relativ kurzer Zeit verlieren. Sie verlieren schon bei Lagerung innerhalb der ersten 48 Stunden nach Aufladung bereits 10% ihrer Kapazität - und das, wenn sie in dieser Zeit überhaupt nicht benutzt werden. Die neuen vorgeladenen Akkus verlieren hingegen nach 365 Tagen Lagerung nur ca. 15% bis 25% ihrer Kapazität (laut Herstellerangabe).
Kodak beispielsweise wirbt damit, dass man mit den vorgeladenen Akkus von Kodak "bis zu 300.000 Digitalbilder aufnehmen kann, bevor der Akku wieder aufgeladen werden muss". Diese Aussage scheint ein reiner Marketing-Gag zu sein. Kodak schreibt weiter: "Die Leistung schwankt je nach Digitalkamera und Verwendung. Herkömmliche Akkus können etwa 300 Bilder pro vollständige Aufladung aufnehmen, vorgeladene Akkus bis zu tausendmal mehr.". Auch dieser Aussage kann kaum Glauben geschenkt werden, da die vorgeladenen AA Akkus von Grund auf weniger Maximalkapazität haben: bisher maximal 2.100 mAh - wogegen herkömmliche Ni-MH AA Akkus bis zu 2.900 mAh entgegen setzen können.
Dennoch können vorgeladene Akkus durchaus mehr und vorallem länger Energie abgeben, da sie eine wesentlich geringere Selbstentladung aufweisen. Dies wird laut Herstellerangaben durch eine neue Superkristallgitter-Legierung der Kathode und durch ein neues Material der Anode erreicht. Zur Aufladung der neuen vorgeladenen Akkus kann angeblich jedes handelsübliche Ladegerät für Nickel-Metallhydrid (Ni-MH) Akkus verwendet werden. Natürlich raten die Hersteller, sich für ihre neuen Akku Ladegeräte für vorgeladene Akkus zu entscheiden, was evtl. bei entsprechend konzipierten neuen Ladegeräten aufgrund einer angepassten Ladestrategie sogar Sinn machen könnte.
Von beinahe jedem Hersteller gibt es diese Akkus in AA (normalerweise mit 2.100 mAh) und AAA (mit 800 mAh) Formfaktor, wobei beide Sorten jeweils bis zu 1.000 mal aufgeladen werden können. Der Ladezustand bei Herstellung wird bei manchen Herstellern mit 75% angegeben, man kann also das Produktionsdatum nicht aufgrund des Ladezustandes nach dem Kauf über den aktuellen Ladezustand nachvollziehen. Derzeit gibt es eine ganze Menge von Herstellern, die vorgeladene Akkus anbieten. Wir haben hier für Sie eine aktuelle Liste mit Herstellernamen und Produktbezeichnung erstellt:
- Panasonic "Infinium" (siehe Abbildung 1 oben)
- Kodak "Digital Camera Battery Pre-Charged" (siehe Abbildung 1 oben)
- Ansmann "maxe" (siehe Abbildung 2 oben)
- Conrad energy "Endurance" (siehe Abbildung 2 oben)
- Duracell "ActiveCharge" (siehe Abbildung 2 oben)
- Sanyo "eneloop" (siehe Abbildung 2 oben)
- Varta "Ready2Use" (siehe Abbildung 2 oben)
- AccuPower "AccuLoop"
- ELV "Combo"
- Hama "Ready4Power"
- GP "Recyko"
- UniRoss "Hybrio"
Ab Dezember 2007 will auch der Hersteller "Tecxus" vorgeladene Akkus mit der Produktbezeichnung "Ready to use" anbieten. Preislich liegen die vorgeladenen Akkus leicht über dem, was man für herkömmliche Ni-MH Akkus berappen muss.
Update 16.11.2007: vorgeladene Akkus aus dem Hause Duracell heißen nicht "Power Pix" sondern "ActiveCharge". Die Abbildung wurde entsprechend korrigiert.
Update 20.11.2007: die Liste der Hersteller und Produktbezeichnungen vorgeladener Akkus wurde weiter vervollständigt. (dis)
Mit Sanyo "eneloop" Akkus habe …
Mit Sanyo "eneloop" Akkus habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und alle AA-Geräte auf diesem Akkutyp umgestellt. Die Akkus haben zwar "nur" 2.000 mAh, halten ihre Ladung bei längerer Lagerung sehr zuverlässig und sind auch im Betrieb sehr ausdauernd.
Schlechte Erfahrungen habe ich mit GP "ReCyko" gemacht. Die Entladung bei Lagerung entspricht der von "gewöhnlichen" Ni-MH-Akkus und im Betrieb sind sie sehr schnell leer gesaugt.