Die Einsatzgebiete sind noch nicht klar, die Verwendung in Smartphones ist aber wahrscheinlich
Die Qualität eines Fotos hängt von mehreren Faktoren ab. Einer davon, und auch der am einfachsten zu vergleichende, ist die Detailwiedergabe. Höhere Pixelzahlen sorgen theoretisch für Fotos mit mehr Details oder erlauben höhere digitale Zoomfaktoren. Letzteres spielt unter anderem bei Smartphones eine Rolle, optische Zoomlösungen sind hier nur begrenzt ausbaubar. Samsung sieht sich als führendes Unternehmen in der Entwicklung von Sensoren mit kleinen Pixeln und hoher Auflösung, das Unternehmen möchte laut eigener Aussage – zumindest langfristig – Bildwandler mit 600 Megapixel entwickeln.
Damit soll unter anderem die Auflösung des menschlichen Auges, die laut Samsung bei rund 500 Megapixel liegt, überboten werden. Da sich Samsung auf Sensoren für Smartphones oder andere Produkte mit vergleichsweise kleinen Chips konzentriert, werden dafür besonders kleine Pixel notwendig. Samsung hat zu diesem Zweck verschiedene Technologien entwickelt, welche die Bildqualität trotz kleiner Pixel verbessern sollen. Dazu gehört unter anderem die ISOCell-Technologie, die das gegenseitige Übersprechen zwischen den Pixel verhindern soll. Mit der Weiterentwicklung ISOCell-Plus konnte laut Samsung zudem die Lichtempfindlichkeit der Pixel verbessert werden.
Als dritte Option, mit der sich die Bildqualität erhöhen lässt, ist das Zusammenlegen von mehreren Bildpunkten zu einem großen Pixel zu nennen. Dieses Vorgehen kann bei Bedarf erfolgen, zum Beispiel wenn wenig Licht zur Verfügung steht. Dafür nutzen die Sensoren eine spezielle Farbfilterstruktur, je nach Verfahren werden vier oder mehr Pixel zusammengelegt. Bei den meisten Sensoren werden aktuell vier Bildpunkte zu einem großen Pixel kombiniert (von Samsung „Tetracell“ genannt), beim Samsung Galaxy S20 mit 108 Megapixel sind es jedoch neun Bildpunkte („Nonacell“).
Ob und wann 600 Megapixel bei kleinen Smartphone-Sensoren zu finden sein werden, steht aktuell noch in den Sternen. Angesichts der zuletzt stark gestiegenen Auflösungen in diesem Segment, könnten diese Zahlenwerte aber doch früher als später erreicht werden. Den Sinn derartiger Auflösungen darf man jedoch infrage stellen.