Das Stativ für die Reise

Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus


Ein Gastbeitrag von Adrian Ahlhaus

Zur Zeit ist Carbon wegen des geringen Gewichtes groß in Mode, und es ist hübsch teuer. Das macht was her. Doch für alle Stativen gibt es den gleichen Funktionstest, unabhängig vom Preis: die Beine werden ausgezogen. Dann fasst man am Stativkopf kräftig zu. Das ist jener Bereich, in dem die drei Schenkel zusammen laufen. Dabei darf der Neige- oder Kugelkopf nicht angefasst werden. Dann drückt man das Stativ auf den Boden und versucht den Stativkopf zu verdrehen. Verbiegen sich die Schenkel elastisch und gehen wieder zurück in die Ausgangslage, dann ist das für ein sehr leichtes Stativ aus Carbon ein brauchbarer Kompromiss. Verdrehen sich die Beine ohne Elastizität und die Bauteile wackeln oder machen Geräusche, dann die Finger weg vom Kauf. Das trifft auf viele billige Aluminium-Stative zu. Ein großes und schweres Stativ sollte sich gar nicht verdrehen lassen.

Zu fast jedem Stativ gehört ein Neigekopf im Preis dazu, der jedoch immer groß und schwer ist, wenn dieser wackelfrei funktionieren soll. Dagegen empfiehlt sich für die Reise ein Kugelkopf, der nur so groß sein braucht, wie für die Kamera nötig. Das macht ein Stativ beim Packmaß deutlich kleiner und auch leichter, als mit einem guten Neigekopf. Bei den technischen Kaufhäusern gibt es rundweg keine guten Stative. Beim Fachhandel fand ich Stative, die meinen Test gut überstanden, unabhängig von der Marke. Man sollte auf den Anfass-Test nie verzichten. Aber das ist auch eine Sache des Preises. Alles unter 150 Euro muss man immer anfassen!

Für die Reise würde ich ein dreiteiliges Stativ ohne Neigekopf und mit einem zusätzlich gekauftem, kleinen Kugelkopf suchen. Im Fachhandel gibt es die entsprechende Auswahl von Stativen, auf die man einen Kugelkopf setzen kann. Auch sind die Preise gar nicht so weit weg von "Ich-bin-super-intelligent- und-Co"-Anbietern. Beim Kugelkopf kommt es darauf an, dass er sich gut klemmen lässt, ohne unter dem Gewicht der Kamera mit langem Objektiv langsam seine Lage zu verändern. Das Gewicht der Kamera muss gehalten werden. Schon so manche Wechselplatte versagt dabei kläglich, weil sich die Kamera nicht richtig festschrauben lässt. Also testen! Zugleich sollte der Kugelkopf bei einer leichten Klemmung nicht kratzen, weil feine Einstellungen sonst nicht gelingen können, wenn sich beim Festziehen die Lage des Kopfes verändert.

Man kann auch mit einem winzigen Stativ glücklich werden. Zum Beispiel dem "Gorilla", das hier bei dkamera.de schon getestet wurde. Jedoch handelt es sich bei allen Winzlingen auch immer um einen Stativersatz für die Reise. Sie sind davon abhängig, wohin gestellt, geklemmt oder gewickelt wird. Ist da nichts fest oder stabil, nutzt der kleine Ersatz auch nix. Richtig angewendet, den Kompromiss von Gewicht und Stabilität akzeptiert, kann man fast jedes Stativ zum eigenen Nutzen einsetzen. Allerdings begleitet einen ein gutes Stativ länger als eine Kamera, denn es hält ein Leben lang. Und eines ist unumstritten: erst mit einem Stativ gelingen die schärfsten Aufnahmen, zu der eine Optik fähig ist. Da kommt keine Bildstabilisierung auch nur annähernd heran.

Gastbeiträge enthalten die Meinung des jeweiligen Autors und spiegeln nicht die Meinung von dkamera.de wieder.

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