Bis auf kleine Schwächen kann die Canon PowerShot G15 in unserem Praxistest
fast vollständig überzeugen. Wie sie bei der Bildqualität und der Geschwindigkeit abschneidet, klären unsere hier folgenden Laborergebnisse.Wie schon bei der Canon PowerShot G12 (Testbericht)
hat sich Canon bei der Canon PowerShot G15 (Datenblatt) wieder dafür entschieden, einen 1/1,7 Zoll großen Bildsensor einzusetzen. Dieser arbeitet jetzt allerdings mit der CMOS-Technologie, bei der Canon PowerShot G12 kam noch die CCD-Technik zum Einsatz. Der CMOS-Bildsensor löst statt 10,0 Megapixel (Canon PowerShot G12) nun 12,0 Megapixel auf und kann durch sein 4:3-Format 4.000 x 3.000 Pixel aufzeichnen. Der ISO-Bereich kann bei jeweils voller Bildauflösung zwischen ISO 80 und ISO 12.800 eingestellt werden, der verwendete DIGIC-5-Bildprozessor soll dabei für ein niedriges Bildrauschen sorgen. Bei der Bildqualität machen sich der Schritt von der CCD- zur CMOS-Technologie und auch der DIGIC-5-Prozessor positiv bemerkbar. Bei niedrigen ISO-Werten (ISO 100, ISO 200) erreichen die Bilder eine gute Detailwiedergabe und sind quasi frei von Bildrauschen. Während bei vielen Kompaktkameras bereits ab ISO 400 eine oft merkliche Verschlechterung der Bildqualität erkennbar ist, bleiben die Bilder der Canon PowerShot G15 auch hier auf hohem Niveau. Erstes „Bildgrieseln“ ist ab ISO 800 erkennbar, im Vergleich zur Canon PowerShot G12, deren Bilder bereits bei ISO 400 ein leichtes Bildrauschen zeigen, ist der Texturverlust bei der Canon PowerShot G15 (Beispielaufnahmen) allerdings noch im grünen Bereich. Bei hohen ISO-Werten (ISO 1.600 und darüber) kann sich die Canon PowerShot G15 deutlich von der Canon PowerShot G12 und auch sichtbar von der Konkurrenz mit gleicher Sensorgröße absetzen. Die Bildqualität fällt für eine kompakte Digitalkamera sehr gut aus, nur die Sony Cyber-shot RX100 (Testbericht) erreicht hier noch ein – wenn auch deutlich – besseres Ergebnis (was natürlich dem wesentlich größeren Bildsensor der RX100 zu verdanken ist). Bei ISO 3.200 bricht die Bildqualität der G15 sichtbar ein, die Texturen wirken verwaschen und feine Details werden nicht mehr wiedergegeben – das ist allerdings nicht verwunderlich für diese Kameraklasse.
Insgesamt bewegt sich die Bildqualität
der Canon PowerShot G15 auf einem für Kompaktkameras sehr hohen Niveau. Bis auf ISO 100 und ISO 200 muss sich im direkten Vergleich die Canon PowerShot G12 deutlich geschlagen geben - vergleichen Sie an dieser Stelle die G15 und die G12 selbst im dkamera.de Bildqualitätsvergleich.Ganz im Trend der Zeit fällt das Objektiv der Canon PowerShot G15 (Technik)
deutlich lichtstärker als das des Vorgängermodells aus. Die Canon PowerShot G15 besitzt ein 5-fach-Zoomobjektiv mit einem kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 28 bis 140 Millimeter, im Weitwinkelbereich steht dabei eine Offenblende von F1,8 zur Verfügung, am Teleende werden noch sehr gute F2,8 erreicht. Blendenverlauf: Ab etwa 32 Millimeter Brennweite steht eine Offenblende von F2,0 zur Verfügung, ab 65 Millimeter von F2,5. "Nur" noch F2,8 sind ab etwa 96 Millimeter nutzbar. Im Vergleich zur Canon PowerShot G12 (F2,8-4,5) liegt der Lichtstärkegewinn des Objektivs bei jeweils 1,33 Blendenstufen im Weitwinkel- und Telebereich. Da die Canon PowerShot G15 sogar noch leichter und kompakter als die Canon PowerShot G12 ausfällt, muss man Canon in diesem Punkt ein wirklich großes Lob aussprechen. des Objektivs ist gut. Die Bildschärfe fällt zum Rand hin zwar leicht ab, bewegt sich dabei allerdings noch im unproblematischen Bereich. Im Weitwinkel ist eine leicht tonnenförmige Verzeichnung sichtbar, aber auch diese fällt noch akzeptabel aus. Die Randabschattung wurde gut korrigiert, chromatische Aberrationen treten nur selten auf.Bei der Farbwiedergabe
erreicht die Canon PowerShot G15 ein gutes Ergebnis: Die durchschnittlichen Abweichungen bewegen sich im sehr geringen Bereich, die maximalen Abweichungen sind dafür nur mittelmäßig. Insgesamt werden die Farben sehr real wiedergegeben.Bei der Geschwindigkeit
kann die Canon PowerShot G15 nur teilweise überzeugen: Bereits nach 1,48 Sekunden ist sie einsatzbereit, zum Fokussieren werden nur 0,15 Sekunden benötigt. Im Reihenaufnahme-Modus werden allerdings nur magere 2,1 Bilder pro Sekunde bei der Aufnahme von JPEG-Bildern und noch dürftigere 1,0 Bilder pro Sekunde bei der Aufnahme von RAW-Bildern erreicht. Alle diese Serienbildfrequenzen werden immerhin gehalten, bis die Speicherkarte voll ist. Als Zusatz erlaubt der Highspeed-Serienbild-Modus, der Canon-typisch unter den Szenen-Modi zu finden ist, 10,2 Bilder pro Sekunde für zehn Bilder in Folge. In diesem Modi sind allerdings die meisten Einstellung gesperrt und RAW-Bilder sind auch nicht möglich. Die Verschlusszeit kann bei der PowerShot G15 je nach Modi unterschiedlich zwischen 15 Sekunden und einer 1/2.000 Sekunde eingestellt werden. Im Tv-Modus (Zeitvorwahl) ist eine 1/4.000 Sekunde möglich. Ein ND-Filter reduziert den Lichteinfall auf den Sensor um drei Blendenstufen und erlaubt daher auch bei Sonnenschein das Fotografieren mit offener Blende. (IS) lieferte im Test ein gutes Ergebnis, er kann etwa zwei bis drei Blendenstufen kompensieren. Da es sich um einen sogenannten Intelligent IS handelt, wird je nach Situation der passende Stabilisierungs-Modus automatisch eingestellt.Am Ende dieses Test können wir ein sehr erfreuliches Fazit ziehen: Die Canon PowerShot G15 (Praxisbericht)
ist in fast allen Punkten besser ausgestattet als das Vorgängermodell Canon PowerShot G12, sie fällt dazu noch kompakter und leichter aus. Durch den Handgriff besitzt die Digitalkamera ein sehr gutes Handling, über die vier Einstellräder und die vielen Tasten können viele Einstellungen direkt erreicht werden. Dass das Kameragehäuse sehr solide ausgelegt und hochwertig verarbeitet ist, versteht sich für eine Digitalkamera dieser Preisklasse von selbst. Die Featureliste der Canon PowerShot G15 fällt sehr lang aus: Neben allen möglichen Programm-Modi (darunter C1 und C2) besitzt sie diverse Szenen-Programme und Kreativ-Filter, einen ND-Filter und einen Blitzschuh. Das 5-fach-Zoomobjektiv deckt den meistgenutzten Brennweitenbereich (28-140mm, KB) ab und ist sehr lichtstark (F1,8-2,8) ausgestattet. Die Bildqualität fällt für eine Digitalkamera mit dieser Sensorgröße sehr gut aus, auch ein ISO-Wert von 1.600 ist in den meisten Situation absolut nutzbar. Durch die Möglichkeit RAW-Bilder aufzunehmen, kann zudem noch eine bessere Bildqualität erzielt werden. Der Autofokus der Canon PowerShot G15 arbeitet sehr flott, die Kamera ist außerdem schon nach kurzer Zeit einsatzbereit.Videos werden in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) und mit einer sehr guten Bildqualität aufgenommen. Ein schneller Autofokus, ein guter optischer Bildstabilisator und ein sanftes Zoom runden die sehr gute Leistung im Video-Modus ab.
Kommen wir zu den Kritikpunkten: Als erstes ist hier das Display zu nennen: Es kann im Gegensatz zur Canon PowerShot G12 nicht mehr gedreht und geschwenkt werden kann, was einige Fotografen doch stören könnte. Auch das die Digitalkamera relativ schwer und nicht kompakt ausfällt, wird einige vom Kauf abhalten. Der optische Sucher zoomt zwar mit, fällt aber nur sehr klein aus und ist als ernstzunehmende Alternative zum Display nicht denkbar. Im Notfall, falls sich auf dem Display überhaupt nichts mehr erkennen lässt, kann er jedoch noch immer eingesetzt werden.
Die Serienaufnahme erzielt nur dürftige Ergebnisse: 1,9 (JPEG) bzw. 1,0 (RAW) Bilder pro Sekunde sind nicht mehr zeitgemäß. Der Highspeed-Serienbild-Modus erreicht zwar zehn Bilder pro Sekunde für zehn Bilder in Folge, dafür muss man aber auf fast alle Einstellungsmöglichkeiten und auf RAW Aufnahmen verzichten.
Dass das Stativgewinde nicht in der optischen Achse liegt und die Stativplatte zum Wechseln des Akkus abgenommen werden muss, dürfte nur den Wenigsten negativ auffallen.
Etwas Schade ist - da der Video-Modus sonst eine überzeugende Leistung abliefert: Bei Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) können nur 24 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden.
Die Canon PowerShot G15 (Produktfotos)
ist eine etwas größere, aber immer noch handliche Digitalkamera, die vor allem fortgeschrittene Fotografen mit ihrer Feature-Vielfalt und ihren vielen direkt erreichbaren Einstellungsmöglichkeiten überzeugen sollte. Das sehr lichtstarke Objektiv besitzt einen schönen Brennweitenbereich und eine gute Abbildungsleistung, die Bildqualität fällt bei allen ISO-Werten überdurchschnittlich aus. Eine Anfangsbrennweite von 24 Millimetern wäre ein schönes Upgrade für ein mögliches Nachfolgemodell.Alle Urteilsgrafiken dürfen nur unverändert und mit Link auf unseren Test auf externen Webseiten verwendet werden.
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