30 Jahre Canon EOS System – wir blicken zurück (Teil 2)

Teil 2 von 2: Vom der ersten selbst entwickelten digitalen DSLR bis in die Gegenwart

Nachdem wir im ersten Teil unseres Jubiläums-Artikels zum 30. Geburtstag des EOS-Systems auf die Anfänge und die Zeit bis zur ersten digitalen SLR zurückgeblickt haben, gehen wir in diesem zweiten Teil auf die Meilensteine ab dem neuen Jahrtausend ein.

Im Jahr 2000 präsentierte Canon mit der EOS D30 (nicht 30D) seine erste allein entwickelte digitale Spiegelreflexkamera. Die DSLR konnte nicht nur mit einem recht hoch aufgelösten 3,1 Megapixel-Sensor (22,7 x 15,1mm) aufwarten, durch die CMOS-Technologie ließen sich zudem höhere Sensorempfindlichkeiten mit einem vergleichsweise geringen Bildrauschen verwenden.

Bei der Canon EOS D30 handelt es sich um die erste selbst entwickelte digitale SLR von Canon:

Mit weiter steigenden Sensorauflösungen und besseren Bildsensoren waren nun auch Digitalkameras in der Lage, recht ansprechende Bildergebnisse zu liefern. Die zeitgleich fallenden Preise machten zudem auch für ambitionierte Amateure den Erwerb einer digitalen Spiegelreflexkamera möglich. Nachdem Canon den Profisektor unter anderem mit der 2001 vorgestellten EOS-1D (4,1 Megapixel; 8 Bilder/Sekunde) besetzt hatte, wurde mit der D60 (6 Megapixel; 5,4 Bilder/Sekunde) im Jahr 2002 ein hochauflösenderes Nachfolgemodell der EOS D30 angekündigt.

Das Canon EF 400mm F4 DO IS USM mit spezieller DO-Linse:

2001 konnte Canon außerdem das erste für Vollformatkameras taugliche Wechselobjektiv mit DO-Linse (Canon EF 400mm F4 DO IS USM) präsentieren. Das Kürzel „DO“ steht für Diffractive Optics und bezeichnet eine spezielle Linsenkonstruktion. Diese erlaubt eine besonders gute Korrektur chromatischer Aberrationen bei gleichzeitig kompakteren Abmessungen. DO-Objektive fallen daher kleiner und leichter als vergleichbare Objektive ohne DO-Linse(n) aus. Gegenüber Streulicht können sie jedoch empfindlicher sein, und die besondere Linsenform lässt sich teilweise auch in den Unschärfekreisen erkennen.

Mit der EOS 300D durchbricht Canon die "Schallmauer" von 1.000 Euro:

Im Herbst 2002 erschien mit der EOS-1Ds (11 Megapixel; 3 Bilder pro Sekunde) die erste Vollformatkamera von Canon, im Sommer 2003 konnte mit der EOS 300D (6,3 Megapixel; 2,5 Bilder/Sek.) die erste Amateur-DSLR für einen Preis von unter 1.000 Euro erworben werden. Die EOS 300D stellt jedoch nicht nur wegen des Preises einen Meilenstein dar, zusammen mit der Spiegelreflexkamera wurde auch das neue EF-S-Bajonett eingeführt. Das „S“ in EF-S steht für „Small image circle“, das EF-S-Bajonett wurde von Canon speziell für Kameras mit APS-C-Sensoren entwickelt. Der Einsatz von EF-S-Objektiven an Kameras mit Vollformatsensoren ist daher nicht möglich, für frühere Kameras mit EF-Bajonett und APS-C-Sensoren (z. B. die Canon EOS D30 oder die Canon EOS 10D) gilt dies jedoch ebenfalls. Als erstes EF-S-Objektiv wurde das EF-S 18-55mm F3,5-5,6 (I) vorgestellt. Damit konnten die Besitzer der EOS 300D auch ohne Ultraweitwinkelobjektiv mit EF-Bajonett in den Genuss weitwinkeliger Bilder kommen. Das war Nutzern älterer Modelle bislang verwehrt geblieben.

Die Canon EOS 5D besitzt als erste DSLR unterhalb der EOS-1D-Serie einen Vollformatsensor:

Die erste nicht zur EOS-1D-Serie zählende Spiegelreflexkamera mit Vollformatsensor von Canon wurde 2005 mit der EOS 5D auf den Markt gebracht. Die über einen 12,7 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor verfügende Canon EOS 5D konnte 3 Bilder pro Sekunde speichern, der Autofokus arbeitete mit neun Messfeldern.

Die 2008 vorgestellte EOS 1000D stellt den Beginn der "Vierstelligen"-Serie dar:

2008 wurde der Markt ein weiteres Mal nach unten erweitert und mit der Canon EOS 1000D ein neues Einsteigermodell vorgestellt. Gegenüber der damals ebenso zum Einsteigersegment zählenden Canon EOS 450D (12,2 Megapixel; 3,5 Bilder pro Sekunde) mussten die Besitzer der EOS 1000D mit einem etwas geringer aufgelösten Bildwandler (10 Megapixel), einer langsameren RAW-Bildrate (1,5 statt 3,5 Bilder pro Sekunde) und auch einem kleineren Display (2,5 Zoll statt 3,0 Zoll) auskommen.

Im Jahr 2008 kündigte Canon des Weiteren seine erste DSLR mit Videofunktion (Full-HD) an und startete damit den Siegeszug der Videofunktion bei Spiegelreflexkameras. DSLRs erlauben gegenüber Kameras mit kleineren Sensoren die Aufnahme mit „Kino-Look“ (= geringe Schärfentiefe). Die Canon EOS 5D Mark II (Testbericht) nimmt Fotos mit einem hoch aufgelösten Bildwandler (21 Megapixel) auf, die maximale Sensorempfindlichkeit liegt bei ISO 25.600 (nur per Erweiterung).

Die Canon EOS 7D ist trotz APS-C-Sensor als Profimodell einzustufen:

2009 wurde das EOS-Portfolio um die Canon EOS 7D vergrößert. Die EOS 7D kann als erste (Semi-)Profikamera mit APS-C-Sensor angesehen werden, ein besonders leistungsfähiges Autofokus-Modul mit 19 Kreuzsensoren und eine schnelle Serienbildfunktion (8 Bilder pro Sekunde) machen die DSLR unter anderem für Sportfotografen interessant.

2012 konnte das EOS-System gleich mit drei Neuheiten aufwarten. Im April kündigte Canon die erste EOS-Kamera der Cinema-Reihe (EOS-1D C) an, im Juni die erste spiegellose Systemkamera (EOS M) sowie Objektive mit STM-Fokusmotor. Bei der Canon EOS-1D C handelt es sich um eine für die Videoaufnahme optimierte Variante der Canon EOS 1D X. Videos lassen sich damit in 4K-Auflösung speichern.

Mit der EOS M erscheint 2012 die erste spiegellose EOS-Systemkamera:

Die Canon EOS M (Testbericht) stellte Canons Startschuss in das spiegellose Segment dar. Die mit einem 17,9 Megapixel auflösenden APS-C-Sensor ausgestattete Kamera speichert bis zu 4,3 Bilder pro Sekunde und nimmt Videos in Full-HD auf. Als erstes Modell verfügt sie über das neue EF-M-Bajonett. Zu Beginn ließen sich das EF-M 18-55mm F3,5-5,6 IS STM und das EF-M 22mm F2 STM erwerben. Da Kameras mit EF-M-Bajonett jedoch über ein kurzes Auflagemaß verfügen, ist der Einsatz von EF- und EF-Objektiven mit dem Mount Adapter EF-EOS M möglich. Beim STM-Fokusmotor („Stepper Motor“) handelt es sich um einen Schrittmotor, der unter anderem eine besonders gleichmäßige Fokussierung erlaubt. Dadurch sind STM-Objektive beispielsweise für den Einsatz von Videoaufnahmen prädestiniert.

Das Canon EF 200-400mm F4L IS USM Extender 1,4fach besitzt einen integrierten Telekonverter:

Das Jahr 2013 brachte mit der Canon EOS 100D (Testbericht) nicht nur eine besonders kompakte DSLR hervor, mit dem Canon EF 200-400mm F4L IS USM Extender 1,4fach wurde auch das erste Superteleobjektiv mit integriertem Telekonverter vorgestellt.

Die Canon EOS 5DS und EOS 5DS R sind mit einem 50,3 Megapixel-Sensor ausgestattet:

2015 präsentierte Canon mit der EOS 5DS (Testbericht) und der EOS 5DS R (Testbericht) (beide Modelle sind bis auf den Tiefpassfilter baugleich) die ersten Kameras mit einem über 50 Megapixel auflösenden Vollformatsensor. Im November des gleichen Jahres konnte zudem die Produktion der 80-millionsten EOS-Kamera gefeiert werden. 2016 durfte Canon gleich den nächsten Erfolg verkünden, nämlich die Produktion des 120-millionsten EF-Objektivs.

Zu den neuesten EOS-Modellen zählt die Canon EOS 800D:

Auch im Jubiläumsjahr 2017 hat Canon bereits drei neue EOS-Kameras präsentiert. Dies sind die Canon EOS 800D, die Canon EOS 77D und die Canon EOS M6.

Laut Canon werden aktuell 24 EOS-Kameras sowie 97 EF-Objektive angeboten, Daten zu allen Modellen hält das Canon Kamera Museum bereit.

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