Teil 1/2: FujiFilms erste gegen Staub und Spritzwasser geschütze Systemkamera im Kurztest
Nicht wenige dürften von FujiFilm ein neues Spitzenmodell in Form einer X-Pro2 erwartet haben, denn die FujiFilm X-Pro1 ist bereits seit rund zwei Jahren auf dem Markt. Stattdessen vergrößert FujiFilm das Kameraportfolio ein weiteres Mal und stellt die X-T1 vor. Diese ist mit dem 23,6 x 15,6mm großen X-Trans-CMOS-II-Sensor und dem EXR Prozessor II der FujiFilm X-E2 (Testbericht) ausgestattet. Bei der Bildqualität sollten beide Modelle somit ähnliche Ergebnisse erreichen. Alle technischen Daten zur spiegellosen Systemkamera FujiFilm X-T1 finden Sie in unserem Newsartikel, in diesem Hands-On wollen wir unsere ersten Eindrücke von FujiFilms neuestem Modell schildern.
Die FujiFilm X-T1 ergänzt die im Herbst des letzten Jahres vorgestellte X-E2 um einige Features, sie besitzt allerdings auch ein anderes Bedienkonzept. FujiFilm setzt bei der X-T1 zugunsten eines besseren Handlings auf ein etwas größeres Kameragehäuse und einen ebenfalls größeren Handgriff. Dieser lässt die X-T1 sehr komfortabel in der Hand liegen, die Gummierung in Lederoptik fällt griffig aus. Während es bei der Technik nur wenige Unterschiede zur FujiFilm X-E2 (Testbericht) gibt, hat sich das Bedienkonzept deutlich mehr verändert. Hier setzt FujiFilm vor allem auf Einstellräder, mit denen fast alle wichtigen Parameter verändert werden können. Dies ist möglich, da FujiFilm bei der X-T1 jeweils zwei doppelte Einstellräder verbaut. Rechts vom Sucher liegt das Einstellrad für die Belichtungszeit, gleich darunter lässt sich die Belichtungsmessmethode wählen.
Nicht verändert hat sich dagegen das Wählrad für die Belichtungskorrektur, dieses liegt ganz rechts und reicht von minus bis plus drei Blendenstufen. Links vom Sucher dient ein weiteres Einstellrad zum Ändern der Sensorempfindlichkeit, der Bildfolgemodus und weitere Motivprogramme werden über das darunter platzierte Einstellrad erreicht. Zwei weitere Wählrader, eines auf der Vorderseite und eines auf der Rückseite ergänzen die Bedienung, außerdem hat FujiFilm den bereits von anderen Modellen bekannten AF-Wählschalter auf der Vorderseite untergebracht. Die Blende wird wie üblich direkt am Objektiv gewählt.
Auch an Tasten hat FujiFilm nicht gespart, denn die FujiFilm X-T1 hat unter anderem fünf frei belegbare Fn-Tasten zu bieten. Über diese lassen sich beispielsweise die Bildgröße oder der Weißabgleich anpassen. Ein übersichtliches Fn-Menü erlaubt das schnelle Wechseln der Tastenfunktionen – dieses wurde sehr gut umgesetzt. Die Tasten können mit Ausnahme der Fn2-Taste auf der Oberseite gut erreicht werden. Sie sind zwar klein, aber lassen sich trotzdem komfortabel bedienen. Die Fn2-Taste auf der Oberseite liegt leider zu eng zwischen dem Wählrad für die Belichtungszeit und für die Belichtungskorrektur, sie zu erreichen ist doch eher mühsam.
Das Kameragehäuse besteht bei der FujiFilm X-T1 aus Magnesium und fällt wie bei der FujiFilm X-E2 (Testbericht) sehr hochwertig aus. Als Bonus ist es jetzt zusätzlich abgedichtet (an 80 Punkten) und die Digitalkamera kann bei bis zu minus zehn Grad Celsius eingesetzt werden. Somit sind selbst rauere Bedingungen kein Problem. Abgedichtet wurde ebenfalls das externe Blitzgerät EF-X8, das mangels Platz nicht integriert werden konnte. Dieses wird über den Blitzschuh mit der Kamera verbunden und bietet eine Leitzahl von elf bei ISO 200. Zum Aktivieren wird es aufgeklappt, zum Transport und zum Deaktivieren lässt es sich einklappen. Anders als die Kamera ist es allerdings nicht für einen Betrieb von bis zu minus 10 Grad Celsius geeignet.
Beim elektronischen Sucher bietet FujiFilm einen neuen Modus an und nennt diesen „Voll“. Dabei wird der horizontale Blickwinkel auf 31 Grad erhöht, was das Bild nochmals größer erscheinen lässt. Erhöht wurde außerdem die Bildfrequenz bei wenig Licht, 54 Bilder pro Sekunde stehen nun bis 1,6 Lichtwerten zur Verfügung. In der Praxis überzeugte der Sucher der FujiFilm X-T1 auf ganzer Linie, er ist groß sowie hell und dank 2,36 Millionen Subpixel werden auch feine Details aufgelöst. Dass er jetzt zudem etwa in der Mitte der Kamera liegt, sorgt genauso wie die sich mit drehenden Einblendungen für einen erhöhten Komfort.
Auch beim Display besitzt die FujiFilm X-T1 einen Vorteil gegenüber der FujiFilm X-E2 (Testbericht), denn das LCD der X-T1 lässt sich nach oben und unten klappen. Somit lässt sich fast in jeder Situation frontal auf das Display blicken. So wünschen wir uns das! Dass FujiFilm stetig bemüht ist, seine Kameras mit neuen Features auszustatten, zeigen unter anderem die neu hinzugekommene Intervallaufnahme und die Möglichkeit zur Fernsteuerung per WLAN.
Unser Fazit: Die FujiFilm X-T1 ist der X-E2 in vielen Punkten überlegen. Sei es jetzt beim Handling, dem abgedichteten Kameragehäuse oder dem nochmals leicht verbesserten Sucher, hier kann die X-T1 fraglos punkten. Ob man das neue Bedienkonzept mit Wählrädern bevorzugt, muss jeder selbst für sich herausfinden. Die FujiFilm X-T1 ist auf jeden Fall eine gelungene Abrundung für das X-System.
Sobald die Systemkamera im dkamera.de-Labor eingetroffen ist, werden wir Sie einem ausführlichen Test unterziehen. In Teil 2 finden Sie unsere Beispielaufnahmen der FujiFilm X-T1.
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