Digitales Mittelformat, 40 Megapixel, Wetterschutz, 11-Punkt-AF und hochauflösendes 3,0 Zoll LCD
Mit der Pentax 645D bringt der Hersteller Pentax die lang erwartete digitale Mittelformatkamera auf den Markt. Seit mehreren Jahren schon zeigte Pentax in unregelmäßigen Abständen Prototypen, Demomodelle und vereinzelte Hinweise auf die zukünftige Produktplanung, doch immer wieder wurde die Einführung des neuen Produktes verschoben. Nun ist es offiziell, und die digitale Mittelformatkamera kann dabei durch die Ausstattung überzeugen.
Das Herzstück der neuen digitalen Mittelformatkamera Pentax 645D ist ein 44 x 33mm großer CCD-Sensor mit einer Auflösung von 40 Megapixel. Die Sensorfläche ist damit zwar über ein Drittel kleiner als das kleinste analoge Mittelformat, allerdings immer noch um mehr als zwei Drittel Mal größer als das Kleinbildformat. Der Dynamikumfang beträgt nach Herstellerangaben 11,5 Blenden, die Standardempfindlichkeit liegt bei ISO 200 und der gesamte Empfindlichkeitsbereich reicht von ISO 100 bis ISO 1.600. Als Bildprozessor setzt Pentax auf PRIME II, die Analog-Digital-Wandlung findet mit 14 bit statt.
Eine weitere Besonderheit ist der neue Autofokus SAFOX IX+ mit 11 Punkten, davon neun Kreuzsensoren. Zur Kontrolle der erstellten Aufnahmen steht ein 3,0 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 921.000 Bildpunkten zur Verfügung. Gespeichert wird auf einem dualen SD(HC)-Slot für zwei Speicherkarten, wobei bei der Verwendung von zwei Speicherkarten entweder als Backup-Funktion auf beide Karten das gleiche gespeichert wird oder auf die eine Karte die RAW Aufnahmen und auf die andere Karte die JPEG Bilder gespeichert werden. Pentax legte die 645D besonders für den Outdooreinsatz mit dem Spezialgebiet Landschaftsfotografie aus. Dementsprechend ist die Kamera mit einer integrierten Sensorreinigung durch Bewegung des Sperrfilters vor dem Sensor ausgestattet. Zudem besitzt sie einen Schlitzverschluss, der Verschlusszeiten bis zu 1/4.000stel Sekunde ermöglicht. Für Aufnahmen im Studio bzw. beim Einsatz einer Blitzanlage stehen allerdings auch Objektive mit Zentralverschluss zur Verfügung. Neben den internen Qualitäten zeigt aber auch das Gehäuse die Ausrichtung für den Außeneinsatz. Insgesamt 70 Dichtungen schützen die Kamera vor Witterungseinflüsse, zudem ist die Pentax 645D auch für kalte Temperaturen ausgelegt.
Die digitale Mittelformatkamera ordnet sich dabei in dem bestehenden analogen System ein und kann dementsprechend mit den meisten bereits existierenden Objektiven für die analogen Pentax 645-Kameras ausgerüstet werden. Dabei muss aufgrund der kleineren Sensorgröße ein entsprechender Formatfaktor berücksichtigt werden. Dieser beträgt zum analogen System 1,27. Wer hingegen auf das Kleinbildformat umrechnen möchte, muss mit dem Faktor 0,78 multiplizieren. Das bisherige Standardobjektiv Pentax FA 75mm F2,8 entspricht demnach an der Pentax 645D einem Objektiv mit einer Brennweite von 58,5mm an Kleinbild bzw. einem Objektiv mit einer Brennweite von 95mm an einer analogen Pentax 645. Aus diesem Grund präsentiert Pentax zusammen mit dem neuen Modell auch ein neues Standardobjektiv, das Pentax DFA 645 55mm F2,8 AL [IF] SDM AW. Dieses neue Objektiv ist mit einem Ultraschallmotor ausgestattet und ähnlich gegen Witterungseinflüsse geschützt wie die digitale Mittelformatkamera selbst. Auch wenn es für den Einsatz an der Pentax 645D optimiert ist, kann sie dennoch auch an analogen Mittelformatkameras verwendet werden.
Die Pentax 645D erscheint im Mai 2010 zunächst in Asien. Preislich soll die Kamera bei 850.000 Yen liegen, was umgerechnet genau 9.379 US Dollar bzw. 6.863 Euro entspricht. Informationen über einen Einführungszeitpunkt in Europa stehen bisher aber ebenso aus, wie der tatsächliche Kaufpreis, der hierzulande zu erwarten ist. (sas)
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