Ein Praxisbericht von Sascha Stewen:
Schon beim Auspacken der Panasonic Lumix DMC-FP8 fällt der Blick auf das vermeintlich offenliegende Objektiv. Kein mechanischer Schutz und keine Objektivkappe sitzen vor dem innenliegenden 28-128mm (KB-Äquivalent) Zoom, sondern lediglich eine fest montierte Glasabdeckung. Dies trübt den ersten Eindruck. Nicht nur, dass durch diese Glasabdeckung hindurch fotografiert werden muss, die offen liegende Fläche ist auch anfällig gegenüber Schmutz und Kratzern. Gerade weil bei zweihändiger Bedienung der Finger öfters mal vor das Objektiv rutschen kann, und dementsprechende Spuren hinterlässt, erscheint dieses System weniger sinnvoll. Dabei macht die Kamera sonst einen guten ersten Eindruck. Sie ist gut verarbeitet und besonders die rote Farbe meines Testmodells harmonierte mit den silbernen Schriftzügen und dem schwarzen Rückteil, auch wenn letzteres sicherlich Geschmackssache ist. Lediglich das Stativgewinde aus Kunststoff ist ein weiterer Minuspunkt. Obwohl die Kamera weder auf der Vorderseite, noch auf der Rückseite einen griffigen Haltewulst aufweist, lässt sie sich durch die etwas dickere Bauweise (Gehäusedicke 20mm bzw. 22mm mit überstehenden Teilen) im Vergleich zu anderen ultrakompakten Kameras gut und sicher halten.
Die Bedienelemente der Panasonic Lumix DMC-FP8 sind auf der Ober- und Rückseite der Kamera untergebracht, wobei die hinteren Tasten als besonderes Gimmick blau beleuchtet sind. Auf der Oberseite sitzen von links nach rechts der Ein-/Aus-Schalter, der Zoomhebel mit dem innenliegenden Auslöser und die Taste für die intelligente Automatik. Der Schiebeschalter, der die Kamera mit einer nur sehr geringen Verzögerung in Betrieb nimmt, ist wertig verarbeitet und lässt sich mit gutem Widerstand bewegen. Die kurze Einschaltzeit ist praktisch für den Einsatz als Schnappschusskamera, für die die Panasonic Lumix DMC-FP8 aufgrund der Ausstattung und den kurzen Fokussier- und Auslösezeiten gut geeignet ist. Auch der Zoomhebel mit dem integrierten Auslöser macht einen hochwertigen Eindruck, lässt sich allerdings unnötig schwer bedienen. Dabei ist die Verstellung ausreichend präzise gestaltet, aber durch die flache Bauweise und durch die mittige Anordnung steht lediglich ein kleiner Rand für die Bewegung zur Verfügung. Der im Zoomhebel liegende Auslöser hingegen ist leicht bedienbar, besitzt einen sicheren Druckpunkt, ist dabei aber leichtgängig genug, um die Kamera beim auslösen nicht zu verreißen. Dies ist besonders durch die meist einhändige Bedienung wichtig. Das letzte Bedienelement auf der Oberseite der Kamera ist der Schalter für die intelligente Automatik. Diese funktioniert bei der Panasonic Lumix DMC-FP8 ausgesprochen gut und erkannte die Situation in meinem Test sehr zuverlässig.
Die Rückseite der Kamera hebt sich durch die schwarze Farbe vom Rest der Kamera ab. Untergebracht sind hier der Schiebeschalter für Aufnahme/Wiedergabe, der sich nur schwer bewegen lässt und besonders für den schnellen Wechsel zwischen Wiedergabe und Aufnahme hinderlich ist. Hier wäre ein Wechsel in den Aufnahmemodus durch einen Druck auf den Auslöser auf jeden Fall eine sinnvolle Erweiterung gewesen. Tiefer auf der Rückseite folgen die rückwärtigen, beleuchteten Tasten. Zunächst nebeneinander die Mode- und Menü/Set-Taste, anschließend das Steuerkreuz mit den Einstellungen für die Belichtungskorrektur, dem Selbstauslöser, dem Blitz sowie dem Makromodus, und dann wieder nebeneinander die Displaytaste um die Anzeigen auf dem Display zu steuern, und die Q.Menu-Taste, die einen schnellen Zugriff auf das Displaymenü zulässt. Jede dieser Tasten hat einen gut spürbaren Druckpunkt, lediglich die Position der Set-Taste fand ich unglücklich. Von vielen anderen Kameras bin ich deren Position im Zentrum des Steuerkreuzes gewohnt, und hätte so auch die Panasonic Lumix DMC-FP8 einfacher bedienen können. Natürlich ist aber auch das nur eine Frage der Gewöhnung. Auch wenn die Kamera insgesamt eher auf Schnappschüsse ausgelegt ist, fehlt ihr doch meiner Meinung nach ein kleines Wählrad, um den Aufnahmemodus zu wechseln. Insgesamt fünf verschiedene Modi stellt die Kamera zur Verfügung, von denen wie bereits erwähnt nur die intelligente Automatik per direktem Knopfdruck erreichbar ist. Die anderen Modi müssen über die Mode-Taste und anschließender Wahl über das Steuerkreuz aktiviert werden. Zur Verfügung stehen die beiden Möglichkeiten "Szenemodus" und "Mein Szenenmodus", bei denen eine große Auswahl an vordefinierten Aufnahmebedingungen hinterlegt sind. Wenn ein Modus häufiger benutzt wird, kann dieser so hinterlegt werden, dass er sofort anwählbar ist und damit die Auswahl schneller erfolgen kann. Ebenfalls kann der Bewegtbildmodus angewählt werden, der Videoaufnahmen im 720p HD Format erlaubt und während der Aufnahme Schärfe und Belichtung nachführt. Auch die Brennweite kann während des Filmens verändert werden. Die Audioqualität der Aufnahme lässt jedoch schon bei schwachem Wind stark nach. Der letzte Modus ist die Normalbildeinstellung, die dem Fotografen zumindest einige Einstellungen erlaubt. Eine Blende- oder Zeitautomatik sucht man allerdings vergebens, und so fand ich diesen Modus bei solch einer Kamera, die prädestiniert ist für Schnappschüsse, nur selten nützlich.
Sascha
Stewen
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