Panasonic Lumix DC-S5 und Nikon Z 5 im Vergleich (Teil 3)

Teil 3 von 3: Spiegellose Vollformatkameras der Einsteigerklasse


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S5, rechts die Nikon Z 5.

Nachdem wir im zweiten Teil unseres Vergleichs der Panasonic Lumix DC-S5 und der Nikon Z 5 unter anderem die Bildkontrolle und die Arbeitsgeschwindigkeit verglichen haben, sehen wir uns jetzt die Videoaufnahme und die Erweiterbarkeit sowie die Schnittstellen an. Anschließend fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

Funktionen und Features:
Die Liste der Funktionen und Features fällt bei aktuellen Kameras lang aus. Mittlerweile sind Kameras echte Multimedia-Geräte. Besonders viele Funktionen hat Panasonic bei seinen DSLMs integriert. Dazu gehört unter anderem eine zum Verbessern der Detailwiedergabe. Sie nennt sich High-Resolution-Aufnahme. Bei dieser Technologie speichert die DSLM mehrere Aufnahmen eines Motivs und rechnet sie zu einem Bild mit höherer Auflösung zusammen. Aufnahmen besitzen dadurch 96 oder 48 Megapixel und zeigen deutlich mehr Details als herkömmliche Fotos. Nachteile gibt es jedoch auch: Zum einen wird die beste Qualität nur bei statischen Motiven erreicht, zum anderen darf sich die Kamera während der Aufnahme nicht bewegen. Beide Nachteile beschränken die Aufnahme auf recht wenige Situationen.

Die Panasonic Lumix DC-S5 kann Bilder mit noch mehr Details speichern:

Panasonic Lumix DC-S5.

Des Weiteren ist die Lumix DC-S5 mit der 6K-/4K-Fotoaufnahme ausgerüstet. Hier speichert die DSLM 30 Bilder pro Sekunde mit rund 18 Megapixel oder bis zu 60 Bilder pro Sekunde mit etwa acht Megapixel. Gegenüber der herkömmlichen Serienaufnahme sind damit wesentlich mehr Bilder pro Sekunde möglich. Als Nachteile müssen die alleinige Aufnahme von JPEG-Dateien sowie der Einsatz des elektronischen Verschlusses genannt werden. Für beide Aufnahme-Modi finden sich bei der Nikon Z 5 keine äquivalenten Optionen. Dagegen sind beide DSLMs mit den üblichen PSAM-Programmen, einigen Automatiken und einer Reihe von Custom-Modi ausgestattet. Zudem stehen zahlreiche Bracketing-Optionen zur Verfügung. Diese ermöglichen unter anderem das Speichern von mehreren Bildern mit unterschiedlichen Belichtungen oder Fokusabständen. Bei der S5 lassen sich letztere Bilder zudem bereits kameraintern zusammenrechnen.

In beiden Fällen sind zwei SD-Kartenslots verbaut:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S5, rechts die Nikon Z 5.

Als Speichermedien setzen beide Kameras auf SD-Karten. Steckplätze gibt es jeweils zwei, die Anbindung ist jedoch unterschiedlich. Die Nikon Z 5 verfügt über zwei schnelle UHS-II-Slots, bei der Lumix S5 sind ein UHS-I und ein UHS-II-Slot verbaut. Beim Einsatz von nur einer Speicherkarte kann einem diese Einschränkung natürlich egal sein. Wer seine Daten parallel auf zwei Karten speichern möchte – und somit ein Backup hat – ist bei der DSLM von Nikon im Vorteil.

Die Bildstabilisierung erfolgt bei beiden Testkandidaten sowohl durch einen Bildstabilisator im Objektiv (sofern verbaut) als auch durch einen Bildstabilisator in der Kamera. Beide sind zudem kombinierbar. Da die Mehrzahl der Objektive keinen Stabilisator besitzt, kommt dem kameraeigenen Stabilisator eine große Bedeutung zu. Dieser reduziert bei beiden Kameras Verwacklungen sowohl bei Fotos als auch bei Videos. Das macht Aufnahmen aus der Hand problemlos möglich. In der Praxis arbeiten beide Stabilisierungssysteme ähnlich effizient, rund drei bis vier Blendenwerte lassen sich ausgleichen.

Unser Sieger bei den Funktionen und Features: Die Panasonic Lumix DC-S5.

Videoaufnahme:
In den allermeisten unserer Testkategorien haben beide DSLMs bislang ähnlich abgeschnitten. Das ändert sich mit der Videoaufnahme. Die Panasonic Lumix DC-S5 ist deutlich mehr auf Videos fokussiert, bei der Z 5 haben wir den gegenteiligen Eindruck. Einen Unterschied gibt es schon einmal von den verfügbaren Bildraten zu berichten. Die Lumix S5 schafft bis zu 60 Vollbilder pro Sekunde in 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) und bis zu 180 Vollbilder pro Sekunde in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). Besitzer der Z 5 müssen mit 30 Vollbildern pro Sekunde in 4K und 60 Vollbildern pro Sekunde in Full-HD auskommen.

Die Bildqualität im Vergleich bei der jeweils höchsten Bildrate in 4K-Auflösung:

Des Weiteren gilt es zu beachten, dass die Kameras unterschiedlich große Sensorbereiche zur Videoaufzeichnung verwenden. Die Z 5 liest in 4K unabhängig von der Bildrate einen Bereich etwas kleiner als APS-C (1,7-fach Crop) aus, die S5 je nach Bildrate (24 bis 30p) den kompletten Sensor oder den APS-C-Bereich (50p und 60p). In Full-HD nutzen beide Kameras den gesamten Chip. Für professionelle Videoaufnahmen ist die Z 5 damit grundsätzlich wenig interessant. Die S5 bietet dagegen eine Reihe von Video-Features. Dazu gehören flache Bildstile oder eine besondere hohe Aufnahmequalität (4:2:2, 10-Bit). Selbst die RAW-Speicherung (nur über HDMI) ist mit der S5 möglich und zahlreiche Video-Optionen erleichtern die Aufnahme. Manuell arbeiten kann man dagegen mit beiden DSLMs. Die Bildqualität fällt ähnlich aus, bei den höchsten Bildraten werden ähnlich viele Pixel genutzt. In puncto Audio gibt es ebenso einen Gleichstand: Für die Tonaufnahme lässt sich neben dem integrierten Stereomikrofon ein externes Mikrofon via 3,5mm Klinke anschließen und die Tonkontrolle ist per Kopfhörer möglich.

Unser Sieger bei der Videoaufnahme: Die Panasonic Lumix DC-S5.

Die Schnittstellen der Panasonic DSLM:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S5, rechts die Nikon Z 5.

Die Schnittstellen der Nikon Z 5:

Nikon Z 5.

Erweiterbarkeit und Schnittstellen:
Die Erweiterbarkeit einer Kamera hängt vom Vorhandensein von Schnittstellen ab. Systemkameras besitzen davon in der Regel besonders viele, auch bei unseren Testkandidaten sind sie reichlich vorhanden. Zum einen ist es möglich, einen Systemblitz aufzustecken. Dieser wird zum Aufhellen bei Fotos benötigt, interne Blitzgeräte sind bei beiden Kameras nämlich nicht verbaut. Über USB-C lassen sich die Kameras mit einem Computer verbinden, das Aufladen des Akkus ist ohne Ladeschale intern realisierbar. Mit an Bord sind zudem jeweils ein Micro-HDMI-Port zur Ausgabe des Bild- und Tonsignals auf einem externen Monitor und zwei 3,5mm Klinkenports (Mikrofon und Kopfhörer). Für eine Fernbedienung oder anderes Zubehör hat Nikon die Z 5 außerdem mit einem Zubehörport ausgerüstet, eine Kabelfernbedienung lässt sich bei der S5 per Klinkeneingang (2,5mm) anschließen. Drahtlos funken beide DSLMs via WLAN und Bluetooth, darüber ist auch die kabellose Steuerung mittels App möglich.

Unsere Wertung bei der Erweiterbarkeit und Schnittstellen: Unentschieden.

Unser Fazit:
Bei den Systemkameras in diesem Vergleich handelt es sich um Vollformatmodelle der Einsteigerklasse. An manchen Stellen lässts sich der vergleichsweise niedrige Preis erkennen, an manchen sind praktisch keine Abstriche nötig. Im direkten Vergleich miteinander schneiden die DSLMs ähnlich ab, ein gewaltiger Unterschied ist allerdings bei der Videofunktion festzustellen. Diese hat Nikon bei der Z 5 deutlich beschnitten: Den Crop in 4K sehen wir als besonders großen Nachteil, maximal 60 Vollbilder pro Sekunde in Full-HD sind heutzutage zudem nur noch Mittelklasse. Bei der Lumix DC-S5 sieht das ganz anders aus. 4K-Aufnahmen können mit bis zu 60p erfolgen (wenn auch mit Crop), in Full-HD sind dank 180 Vollbildern pro Sekunde stattliche Zeitlupen möglich. Dazu kommen jede Menge professionelle Features wie flache Bildstile oder eine geringe Kompression. Beim Thema Audio ergibt sich dagegen ein Gleichstand, Anschlüsse für ein Mikrofon und einen Kopfhörer bieten beide Kameras.

Durch die großen Bildwandler speichern beide Kameras detailreiche und rauscharme Fotos:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S5, rechts die Nikon Z 5.

Gleich auf sehen wir die DSLMs bei der Qualität der Fotos. Die 24 Megapixel auflösenden Vollformatsensoren liefern detailreiche und auch bei höheren ISO-Stufen rauscharme Bilder. Das Objektivangebot fällt für die Panasonic Lumix DC-S5 größer aus, mit dem Nikon-F-Objektivadapter können Besitzer der Z 5 Lücken immerhin einfach schließen. Bei Serienaufnahmen liegt die DSLM von Panasonic nur auf den ersten Blick vorne. Ja, sie schafft beim Einsatz der einmaligen Vorfokussierung deutlich mehr Bilder pro Sekunde (7,3 statt 4,5). Wahr ist aber auch: Mit kontinuierlicher Fokussierung schrumpft der Vorteil auf gerade einmal 0,5 Bilder pro Sekunde (5 statt 4,5) zusammen. Für beide DSLMs gilt daher: für die Action- und Sportfotografie wenig geeignet. Das Autofokussystem der Nikon Z 5 sehen wir dank Phasendetektion vor dem AF-System der S5 mit der Depth-from-Defocus-Technologie, bei statischen Motiven arbeiten beide Kameras sehr flott.

Der Punkt für die Funktionen und Features geht eindeutig an die Panasonic Lumix DC-S5: Mit der High-Resolution-Aufnahme und der 4K/6K-Fotoaufnahme hat man eine größere Auswahl. Aufnahmemodi und viele manuelle Optionen finden sich bei beiden Kameras, im Menü sind jeweils sehr viele Optionen vorhanden. Die Gehäuse fallen wegen der verwendeten Magnesiumlegierung sehr hochwertig aus, Abdichtungen sind vorhanden. Die Abmessungen sind recht ähnlich, gleiches gilt für das Gewicht. Bedienelemente gibt es bei der Lumix S5 mehr, darüber hinaus lassen sich bei ihr mehr Tasten und Einstellräder an die eigenen Wünsche anpassen. Bei der Bildkontrolle ist zwischen dem elektronischen Sucher und dem Display zu unterscheiden. Der Sucher der Z 5 fällt sowohl größer als auch schärfer aus, das Display der S5 kann man dafür nach vorne drehen.

Die Gehäuse sind robust und abgedichtet:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S5, rechts die Nikon Z 5.

Am Ende können wir zusammenfassen: Beide Kameramodelle haben für Fotografen, die nur selten Sport- oder Actionaufnahmen vorhaben, im Vergleich zu ihrem Preis einiges zu bieten. Bei Fotos ergeben sich recht geringe Unterschiede, bei Videos sind sie dagegen größer. Während die Nikon Z 5 hier unterdurchschnittlich abschneidet, gilt für die Panasonic Lumix DC-S5 das Gegenteil. Ihre Leistung liegt weit über dem Durchschnitt und erlaubt auch Profi-Einsätze.

Unser Testsieger:

Unsere Auszeichnungen des jeweiligen Einzeltestberichts:

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Autor: dkamera.de Redaktion
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