Panasonic Lumix DC-S1 und Lumix DC-S5 im Vergleich (Teil 2)

Teil 2 von 3: Spiegellose Systemkameras von Panasonic mit 4K60p-Video


Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S1, rechts die Panasonic Lumix DC-S5.

Nachdem wir im ersten Teil unseres Vergleichstests der Panasonic Lumix DC-S1 und der Panasonic Lumix DC-S5 die Kameragehäuse und die Bildqualität verglichen haben, gehen wir jetzt auf die Bildkontrolle, die Arbeitsgeschwindigkeit und das Objektivangebot der spiegellosen Systemkameras von Panasonic ein.

Objektivangebot:
Das Objektivangebot fällt wegen des jeweils vorhandenen L-Bajonetts identisch aus. Objektive dafür bieten Panasonic selbst sowie auch Sigma und Leica an. Alle drei Unternehmen haben die L-Mount-Allianz gegründet, die die technische Weiterentwicklung des L-Mounts gemeinschaftlich umsetzt. Neben Objektiven mit L-Bajonett bieten alle drei Hersteller auch Kameras mit diesem Bajonett an. Des Weiteren gibt es verschiedene Dritthersteller, die ihre Objektive mit L-Bajonett ausstatten.

Unsere Wertung beim Objektivangebot: Unentschieden.

Beide Kameras besitzen das L-Bajonett, die Stabilisierung ist u. a. über den Body-IS möglich:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S1, rechts die Panasonic Lumix DC-S5.

Bildkontrolle:
Zur Bildkontrolle sind beide Kameras mit einem elektronischen Sucher und einem Display ausgerüstet. In den Suchern verbaut Panasonic jeweils ein OLED-Panel, dieses unterstützt Bildraten von bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Dadurch sind die Sucher in der Lage, auch Bewegungen flüssig wiederzugeben. Abseits der Bildrate unterscheiden sich die Sucher. Zum einen verwendet Panasonic im Sucher der Lumix DC-S1 ein deutlich höher aufgelöstes Panel. Dieses besitzt 5,76 Millionen Subpixel und gibt Details extrem scharf wieder. Pixel lassen sich praktisch überhaupt nicht erkennen, das Einschätzen der Schärfe und des Bildausschnitts ist sehr gut möglich.

Die Sucher geben jeweils 120 Bilder pro Sekunde wieder (das Menü am Beispiel der S1):

Panasonic Lumix DC-S1.

Bei der Panasonic Lumix DC-S5 besitzt der Sucher nicht einmal halb so viele Pixel, es sind "nur" 2,36 Millionen. Diese Auflösung ist bei Mittelklasse-DSLMs üblich, bei einer Kamera mit vierstelligem Preisschild hätten wir jedoch etwas mehr Pixel erwartet.

Im direkten Vergleich kann der Sucher der S5 daher deutlich weniger Details als der Sucher der S1 wiedergeben. Vorne liegt die S1 zudem wegen der etwas höheren Vergrößerung. Diese gibt Panasonic mit 0,78-fach an, bei der S5 wird ein Wert von 0,74-fach genannt. Auch in der Praxis fällt das Sucherbild der S1 etwas größer aus. Gerade die Ränder lassen sich bei ihr aber etwas schlechter einsehen, für Brillenträger wird die höhere Vergrößerung also nicht unbedingt zu einem Vorteil. Hier hilft Panasonic mit drei unterschiedlichen View-Modi nach. Bei zwei davon erfolgt die Darstellung deutlich auf das Zentrum fokussiert, die Ränder sind daher auch mit Brille zu sehen. Als Nachteil ist die geringere Auflösung des Sucherbildes zu nennen. Das stört angesichts der sehr hohen Auflösung des Panels allerdings nicht.

Deutliche Unterschiede gibt es auch von den Displays zu berichten. Das liegt zum einen an der Konstruktion. Das Panel der Panasonic Lumix DC-S1 ist in drei Richtungen schwenkbar, das Panel der Lumix DC-S5 lässt sich sowohl drehen als auch schwenken. Wer vor der Kamera steht, kann daher nur das Display der S5 einsehen. Dies stellt bei der S1 vor allem für Videografen einen größeren Nachteil dar. Besitzer der S5 sind praktisch immer im Bilde.

Sucher oder Display – zur Bildkontrolle lässt sich beides nutzen:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S1, rechts die Panasonic Lumix DC-S5.

Das größere Panel hat Panasonic bei der S1 verbaut, hier kommt ein 3,2 Zoll messendes LCD zum Einsatz. Bei der S5 misst es klassische 3,0 Zoll. In puncto Auflösung hat die S1 ebenfalls mehr zu bieten. Statt 1,84 Millionen Subpixel bei der S5 sind es bei der S1 etwas höhere 2,1 Millionen Subpixel. Dieser Unterschied lässt sich in der Praxis allerdings kaum ausmachen, auch das Display der S5 stufen wir als sehr scharf ein.

Das LCD der Lumix DC-S1 lässt sich in drei Richtungen schwenken:

Die Panasonic Lumix DC-S1.

Die Touchscreenunterstützung ist identisch, per Touch lassen sich Eingaben in allen Menüs vornehmen. Die Erkennung funktioniert zudem schnell und präzise. Welche Lösung einem bei der Bildkontrolle mehr zusagt, hängt einzig und allein von den Einsatzgebieten ab. Fotografen sollten den Sucher der Panasonic Lumix DC-S1 sehr zu schätzen wissen, Videofilmer kommen am Display der Panasonic Lumix DC-S5 kaum vorbei. Wir vergeben daher ein „Unentschieden“.

Unsere Wertung bei der Bildkontrolle: Unentschieden.

Geschwindigkeit:
Wie gut eine Kamera in der Praxis abschneidet, steht und fällt mit der Arbeitsgeschwindigkeit. Natürlich werden eine hohe Bildrate oder ein schneller Autofokus nicht immer benötigt, des Öfteren sind diese für den Aufnahme-Erfolg jedoch maßgebend. Zunächst vergleichen wir die Serienbildraten: Die Panasonic Lumix DC-S1 hält nach unserer Labormessung in der Spitze 8,5 Bilder pro Sekunde fest, die Panasonic Lumix DC-S5 kommt auf maximal 7,3 Bilder pro Sekunde. Damit gehören beide Modelle nicht unbedingt zu den langsamen Kameras, viele andere DSLMs sind jedoch eine gute Ecke schneller. Das trifft insbesondere zu, wenn man nur die Bildrate beim Einsatz des kontinuierlichen Autofokus heranzieht. In diesem Fall schafft die Panasonic Lumix DC-S1 nur noch sechs Bilder pro Sekunde, die Lumix DC-S5 kommt sogar nur noch auf fünf Bilder pro Sekunde. Hier ginge mehr.

Die Lumix DC-S1 erreicht eine höhere Serienbildrate als die Lumix DC-S5:

Links sehen Sie die Panasonic Lumix DC-S1, rechts die Panasonic Lumix DC-S5.

Eine hohe Bildrate ist für den Aufnahme-Erfolg allerdings nicht allein entscheidend. Lange bzw. längere Aufnahme-Serien sind wichtig, wenn man viele Bilder in kurzer Zeit festhalten möchte. Bei JPEG-Dateien besteht bei beiden Kameras effektiv keine Grenze. Sie nehmen mehrere hundert Bilder in Folge auf, ohne langsamer zu werden.

Die Fokussysteme nutzen die Kontrastmessung und Depth-from-Defocus-Technologie:

Panasonic Lumix DC-S1 und Panasonic Lumix DC-S5.

Bei RAW-Dateien sieht das wie üblich anders aus. Hier schneidet die S1 beim direkten Vergleich deutlich besser als die S5 ab. Das höherklassige Modell von Panasonic kann 109 RAW-Fotos in Folge speichern, erst danach wird sie langsamer und hält nur noch 3,5 Bilder pro Sekunde fest. Die Lumix DC-S5 wird nach 32 Bildern in Serie langsamer, die Bildrate bricht zudem auf langsame 1,3 Bilder pro Sekunde ein. Dieser Trend wird von der kombinierten JPEG+RAW-Aufnahme bestätigt. Die S1 erreicht 76 Bilder in Folge und hält anschließend noch 1,6 Bilder pro Sekunde fest, die S5 kommt auf 25 Fotos und danach 0,8 Bilder pro Sekunde.

Für die Fokussierung haben wir im Labor folgende Werte gemessen. Mit dem jeweiligen Kitobjektiv sind es 0,09 Sekunden (Lumix DC-S1) bzw. 0,18 Sekunden (Lumix DC-S5), mit dem gleichen Objektiv (Lumix S 24-105mm F4 Macro OIS) erreicht die S5 einen Wert von 0,12 Sekunden. In der Praxis arbeiten beide Fokussysteme also fast gleich schnell. Die Einschaltzeit und die Zeit, die vom Einschalten bis zur ersten Bildaufnahme benötigt werden, sind ebenso sehr ähnlich. Die Panasonic Lumix DC-S1 zeigt nach 1,24 Sekunden alle Informationen auf dem Display, bei der S5 sind es 1,15 Sekunden. Bei der ersten Bildaufnahme nach dem Einschalten haben wir 1,07 Sekunden (S1) bzw. 1,21 Sekunden (S5) gemessen.

Unser Sieger bei der Geschwindigkeit: Die Panasonic Lumix DC-S1.

Mit einem Klick auf das nachfolgende Bild gelangen Sie zu unserem Bildqualitätsvergleich:

Im dritten Teil unseres Vergleichs der spiegellosen Systemkameras Panasonic Lumix DC-S1 und Panasonic Lumix DC-S5 überprüfen wir die Features, die Videoaufnahmequalitäten und die Schnittstellen. Anschließend fassen wir unsere Ergebnisse zusammen und ziehen ein Fazit.

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Autor: dkamera.de Redaktion
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